Südwind präsentiert neue Online-Plattform für inklusiven digitalen Unterricht

© Pete Stevens

Bildungsprojekt DigiEdu4all bietet Tools zur Förderung von Bildungsgerechtigkeit: von Online-Kursen für Lehrer:innen bis hin zu inklusiven Apps und Tipps für Unterrichtspläne

Wien, am 23. Mai 2023. Die Schulschließungen während der Covid-19 Pandemie haben große Unterschiede aufgezeigt bezüglich der Ressourcen, die Österreichs Schüler:innen für digitales Lernen zur Verfügung stehen. Mit dem Ziel, diese Form von Bildungsungleichheit auszugleichen, hat die entwicklungspolitische Organisation Südwind gemeinsam mit Lehrkräften und Bildungsorganisationen aus Österreich, Spanien und Italien neue Tools für inklusiven digitalen Unterricht entwickelt und auf einer neuen Online-Plattform (DigiEdu4all.eu) bereitgestellt. „Durch digitalen Unterricht können Bildungs-Ungleichheiten und sozialer Ausschluss noch weiter verstärkt werden. Dies mussten vor allem Schüler:innen spüren, die aus unterschiedlichen Gründen von Benachteiligung betroffen oder bedroht sind“, sagt Südwind-Bildungsexpertin Susanne Loher. Mit DigiEdu4all soll Lehrkräften dabei geholfen werden, digitalen Unterricht für alle zugänglich zu gestalten und sozialen Ausschluss zu vermeiden.

„Die fortschreitende Digitalisierung stellt Schulklassen vor zunehmende Herausforderungen. Pädagogen und Pädagoginnen müssen neben ihren Lehrinhalten auch digitale Kompetenzen vermitteln und gleichzeitig einen diskriminierungssensiblen Unterricht garantieren. Dafür braucht es einerseits passende pädagogische Tools und andererseits auch politische Unterstützung. Das Thema Inklusion muss in der Bildungspolitik breiter gedacht werden“, erklärt Südwind-Expertin Loher.

Konkret bietet die neue Plattform unterschiedlichste Hilfestellungen für Lehrkräfte an, um bei der Erstellung und Evaluierung der Unterrichtspläne ein besonderes Augenmerk auf Inklusion zu richten. Ein kostenloser Online-Kurs in sechs Modulen führt von Digital Citizenship zu diskriminierungssensiblem Unterricht. Ein didaktischer Leitfaden gibt konkrete Anregungen zur Gestaltung eines inklusiven Unterrichts mit digitalen Tools und verknüpft diese mit den 17 Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030. Zusätzlich werden inklusive Apps für den Unterricht vorgestellt, darunter Hilfestellungen für sprach- oder sehbeeinträchtigte Menschen, inklusionsfördernde Tools bis hin zu Apps für neuangekommene Migrant:innen. 

Mit der neuen Plattform will Südwind Lehrkräften die Möglichkeit geben, Erfahrungen und Unterrichtspläne zu teilen und voneinander zu lernen. „Digitale Bildung soll als Chance begriffen werden, um neue Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern in die Schulpraxis zu integrieren und Lehrkräften dabei helfen, ein besseres Verständnis für Bedürfnisse und Talente zu entwickeln“, so Loher.

Das Projekt DidiEdu4all basiert auf einer strategischen Partnerschaft von zwei Schulen in Österreich – der HAK.HAS Linz und der Berufsschule für Bürokaufleute in Wien – mit berufsbildenden höheren Schulen in Sevilla (ES) und Verona (IT) sowie drei Nichtregierungsorganisationen im Bereich Global Citizenship Education. Die Materialien wurden in einem zweijährigen Prozess mit Unterstützung eines erfahrenen Bildungstechnologieanbieters reflektiert und ausgearbeitet.

 

Rückfragehinweis:
Vincent Sufiyan
Kommunikationsleitung Südwind
Tel.: 0650 96 77577
Email: vincent.sufiyan@suedwind.at