Das war die EZA-Fachtagung der Stadt Wien 2025
Gemeinsam unterwegs – Mobilität bewegt Entwicklung
Sozial gerechte, klimafitte Mobilitätslösungen aus Ghana, Kenia und Mexiko
Bei der EZA-Fachtagung der Stadt Wien am 12. November, organisiert von der Menschenrechtsorganisation Südwind, diskutierten rund 160 Teilnehmer:innen im Wiener Rathaus darüber, wie Mobilität leistbar, inklusiv und klimafreundlich gestaltet werden kann. Die jährlich stattfindende Tagung bringt internationale Expertise, Praxisbeispiele und lokale Akteur:innen zusammen – heuer mit einem besonderen Fokus auf erprobte Mobilitätslösungen aus Ghana, Kenia und Mexiko und deren Relevanz für Wien und andere Städte.
Der Verkehrssektor ist weltweit für etwa 15 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich, während vielen Regionen des Globalen Südens sichere Straßen, verlässlicher öffentlicher Verkehr und stabile Netze fehlen. Die präsentierten Beispiele aus Ghana, Kenia und Mexiko zeigten eindrucksvoll, wie sozial gerechte und klimafitte Mobilität den Zugang zu Bildung, Arbeit und politischer Teilhabe verbessern kann – und gleichzeitig positive Effekte auf Gesundheit und Stadtklima hat. „Die Tagung hat gezeigt, dass Mobilität ein Schlüssel für nachhaltigen Wandel ist. Die hohe Beteiligung bestätigt die Aktualität des Themas und den Wunsch nach praxisnahen Lösungen“, betont Ines Zanella, stellvertretende Geschäftsführerin von Südwind.
Begrüßung durch Mag. Bernhard Bouzek und Filip Worotynski, MA
“Mobilität ist ein Mittel zum Zweck, um tägliches Leben möglich zu machen. Wohlstand ist, diese Möglichkeiten zu schaffen und nicht einzelnen Verkehrsmitteln wie dem Auto die absolute Priorität einzuräumen. Der öffentliche Raum ist Begegnungs- und Integrationsraum und kein Transitraum – hier ist die Aufgabe, diesen Raum inklusiv und demokratisch zu gestalten.”
“Alternative Treibstoffe wie E-Fuels und HVO-Diesel sind aufgrund ihrer Verfügbarkeit nicht dafür geeignet, Individualverkehr im gewohnten Rahmen zu ermöglichen. Sie müssen dort eingesetzt werden, wo Alternativen fehlen, wie etwa im Flugverkehr. Zentral ist die Vermeidung und Verlagerung des Verkehrs, vom privaten Auto zum öffentlichen Verkehr, von fossilen Antrieben auf E-Mobilität. Und nicht zuletzt brauchen wir Mut zum Ausprobieren: Warum nicht Tempolimits für ein Jahr ausprobieren und dann evaluieren?”
“Keine Schule und kein Krankenhaus erfüllt ihren Zweck, wenn die Menschen nicht sicher dorthin gelangen. Daher unterstützen wir unterschiedliche Mobilitätsvarianten – von geländegängigen Fahrzeugen und Transporträdern, die auch mit schlechten Straßenverhältnissen zurechtkommen, bis zu Rollstühlen, Hybrid-Autos und Elektro-Mopeds, sobald die Infrastruktur dafür gegeben ist. Zentral ist die unmittelbare Orientierung an lokalen Bedürfnissen.”
“Auto-Rikschas haben das Transportwesen in Ghana revolutioniert und vielen Menschen neue Chancen eröffnet.Viele Menschen erhalten dadurch eine Lebensgrundlage mit guter Entlohnung, die 14-mal höher liegt als das Existenzminimum. Gleichzeitig hat diese Bottom-up-Mobilität großen Lücken im öffentlichen Verkehr geschlossen. Es entstehen aber auch neue Herausforderungen, wie die Sicherheit im Verkehr oder die Luftverschmutzung, für die die Politik nun Lösungen finden muss”















