Presseaussendung

20. September 2024 | Presse

Südwind zum Klimastreik: Jetzt handeln, um künftige Generationen zu schützen

Südwind-Aktivist:innen und -Mitarbeiter:innen demonstrieren beim weltweiten Klimastreik in Wien

Wien, am 20. September 2024. Die verheerenden Hochwasserereignisse der letzten Wochen in Teilen Österreichs und Europas zeigen erneut: Die Klimakrise ist keine ferne Zukunft, sondern bereits Realität. Schäden in Milliardenhöhe, zerstörte Existenzen und menschliches Leid häufen sich – ein Trend, der ohne entschlossene Maßnahmen dramatisch weiter zunehmen wird. Die Menschenrechtsorganisation Südwind engagiert sich daher beim weltweiten Klimastreik in Österreich und fordert von der nächsten Bundesregierung ein Ende der Blockadehaltung gegen wichtige Schutzgesetze.

„Das Prinzip der Klimagerechtigkeit muss im nächsten Regierungsprogramm verankert werden und alle Ressorts durchdringen – vor allem die Wirtschafts-, Landwirtschafts- und Außenpolitik“, fordert Angelika Derfler, Südwind-Sprecherin für Klimagerechtigkeit. „Die Zeit für Minimalkompromisse ist vorbei. Die Regierung muss handeln, um kommende Generationen zu schützen.“

„Zunehmende Naturkatastrophen sind keine reine Laune der Natur mehr, sondern auch Folgen menschlichen Versagens“, so Derfler. „Die zu Ende gehende Regierungsperiode war zuletzt geprägt von klimapolitischen Blockaden und Versäumnissen. Insbesondere die ÖVP hat entscheidende Gesetze auf EU-Ebene, wie das Renaturierungsgesetz, die Entwaldungsverordnung und das Lieferkettengesetz blockiert. Vielmehr braucht es eine Politik mit Weitblick und Solidarität.“
Globale Verantwortung

Die Klimakrise ist nicht nur eine ökologische Herausforderung, sondern eine der größten Bedrohungen für Sicherheit, Wohlstand und Ernährungssouveränität weltweit. Besonders die Landwirtschaft, die die Lebensgrundlage für Milliarden Menschen bildet, ist massiv bedroht. Zunehmende Dürren, Überschwemmungen und Extremwetterlagen haben katastrophale Folgen für ganze Regionen und vor allem für jene Menschen, die nicht die Mittel haben, um sich ausreichend darauf vorzubereiten.

Südwind fordert daher von der nächsten Bundesregierung mehr Verantwortung und eine gerechte Klimapolitik, die nicht nur nationale Maßnahmen umfasst:

  • Industrieländer wie Österreich, die maßgeblich zur Erderwärmung beigetragen haben, sind besonders gefordert, ihre Emissionen zu vermeiden, die erneuerbare Wende voranzutreiben und intakte Naturräume zu bewahren;
  • die Bundesregierung muss sicherstellen, dass die am stärksten betroffenen Länder und Regionen nicht im Stich gelassen werden. Daher muss die Entwicklungszusammenarbeit endlich auf die international beschlossenen 0,7 Prozent des BNE erhöht werden. Zusätzlich muss sich Österreich führend an der Klimaanpassungsfinanzierung sowie neuen Finanzinstrumenten zu Loss & Damage beteiligen;
  • klimagerechte Politik muss insbesondere vulnerable Personengruppen einbinden, um Maßnahmen und Instrumente zu entwickeln, die ihren Ansprüchen gerecht werden. Hierfür müssen sozialarbeiterische und finanzielle Ressourcen bereitgestellt werden, um eine entsprechende Teilhabe auch zu ermöglichen.

Rückfragehinweis:
Vincent Sufiyan
Kommunikationsleiter Südwind
Telefon: +43 650 96 77577
E-Mail: vincent.sufiyan@suedwind.at

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Erstellungsdatum: September 2024

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