Die 1946 geborene Oberösterreicherin war langjähriges Vorstandsmitglied von Südwind und hat sich über Jahrzehnte hinweg mit außergewöhnlichem Engagement im Bereich der Entwicklungspolitik, in der Flüchtlingsbetreuung und für Menschenrechte eingesetzt.
Geprägt und politisiert wurde die Oberösterreicherin durch die Katholische Arbeiter- und Arbeiterinnenjugend (KAJ) und deren Aktionen für Vietnam. Sie war als Erzieherin tätig, bevor sie 1977 begann, den Weltladen in Linz mitaufzubauen. Unter ihrer Leitung entwickelte sich der ursprüngliche Juteladen zu einem professionellen Fachgeschäft für Fairen Handel und zu einem Stützpunkt für entwicklungspolitische Aktionen.
Ihr Einsatz war geprägt von tiefem Respekt vor den Menschen, von Empathie und der festen Überzeugung, dass Solidarität und Gerechtigkeit nicht an Grenzen enden dürfen. Als Gründungsmitglied der ARGE (Dritte-)Welt-Läden hat ihr Einsatz für fairen Handel und gerechte Arbeitsbedingungen im Globalen Süden das Bewusstsein für sozial-ökologischen Konsum in Österreich sowie das Leben zahlreicher Menschen im Globalen Süden nachhaltig geprägt.
„Wenn ich höre, man könne nichts machen, ‚das ist halt so‘, werde ich wirklich zornig und laut. Damit mache ich mich auch unbeliebt“, sagte Maria Szentpetery in einem Gespräch mit dem Südwind-Magazin im Jahr 2019, nachdem sie für ihr langjähriges Engagement mit dem Südwind-Preis „Die Seglerin“ ausgezeichnet wurde.
Wir verlieren mit Maria Szentpetery eine Persönlichkeit, die mit Tatkraft, Wärme und unbeirrbarem Einsatz für die Schwächeren unserer Gesellschaft eingetreten ist. Ihre Beharrlichkeit gegen Diskriminierung und Ausbeutung einzustehen wird uns ein Ansporn und Vorbild bleiben!
Unser tiefes Mitgefühl gilt ihren Angehörigen und Freund:innen. Wir nehmen in Dankbarkeit und Trauer Abschied.
Stefan Robbrecht-Roller und Konrad Rehling
im Namen des Südwind-Teams