Während auf Bundesebene der Klimaschutz auf Pause gestellt wird, zeigt Graz schon heute, wie Klimaschutz in der Bevölkerung verankert werden kann: Der interaktive Klima Puzzle Workshop lud vergangene Woche engagierte Menschen zu einer dreistündigen Reise von „Head“ über „Heart“ zu „Hands“ – vom Verstehen der Klimakrise über emotionale Auseinandersetzung bis hin zur Frage: Was kann ich selbst tun?
Der Workshop basiert auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen des Weltklimarats (IPCC), aufbereitet in einem Spiel mit 42 Karten. Im Team werden Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge des Klimawandels entschlüsselt – verständlich, partizipativ und lösungsorientiert. Ziel ist nicht nur die Vermittlung von Wissen, sondern vor allem das Erleben von Handlungsspielräumen und kollektiver Intelligenz. „Das Klima Puzzle bietet die Möglichkeit gemeinsam einen Überblick über das Klimasystem zu erarbeiten. Genau das brauchen wir in der Klimakrise: Zusammenarbeit und Kooperation auf allen Ebenen!“, bringt Spielleiterin Anna Meyer vom Südwind Vorstand ein.
Als entwicklungspolitische Organisation setzt sich Südwind dafür ein, die Klimakrise als globale Gerechtigkeitskrise zu begreifen: Denn jene Menschen, die am wenigsten zur Erderhitzung beitragen, sind weltweit am stärksten von ihren Folgen betroffen. Die Klimakrise verschärft Armut, vertreibt Menschen aus ihrer Heimat und untergräbt Menschenrechte – insbesondere im Globalen Süden.
Der Klima Puzzle Workshop griff genau diesen systemischen Blick auf: Der Zusammenhang von Klimawandel, globaler Ungleichheit und strukturellen Machtverhältnissen wurde nicht nur erkannt, sondern in kreativen Diskussionen bearbeitet. Ziel ist nicht nur das gemeinsame Verstehen – sondern das kollektive Handeln.
„Das Klima Puzzle hat mein Wissen enorm erweitert. An die globalen Folgen der Klimakrise wie Hungersnöte, Migrationsbewegungen und bewaffnete Konflikte hatte ich nicht gedacht. Das Puzzle hilft weiterzudenken und die Auswirkungen der Klimakrise zu verstehen.“, unterstreicht Teilnehmerin Mizgin Yagbasan. „Gerade in Graz, einer Stadt, die sich ambitionierte Klimaziele gesetzt hat, braucht es solche Formate, die Menschen aktiv einbinden und motivieren, Teil der Lösung zu werden.“ Die Kombination aus Spiel, Reflexion und Diskussion habe sie nicht nur informiert, sondern auch inspiriert.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatten um wirksame Klimaschutzpolitik 2025 zeigt sich: Die Bevölkerung ist bereit, sich einzubringen – jetzt braucht es politischen Rückhalt und mutige Schritte auf allen Ebenen. Das Klima Puzzle macht Hoffnung – und Lust auf mehr. In Graz war der Workshop nicht nur eine Bildungsmaßnahme, sondern ein Impulsgeber für gemeinsames Handeln. Und davon kann es in Zeiten der Klimakrise nicht genug geben.
Rückfragehinweis:
Alina Lückl
Südwind Steiermark
Tel.: + 43660 / 79 33 000
E-Mail: alina.lueckl@suedwind.at