Aber woher kommen diese Güter, wer hat sie gemacht und unter welchen Bedingungen?

Das bleibt uns meist verborgen, denn die Firmen, die uns diese Produkte verkaufen, geben uns diese Infos nur ungern weiter. Zu oft nehmen sie Menschrechtsverletzungen bei ihren Zulieferbetrieben in Kauf, bzw. weisen die Verantwortung darüber von sich.

Nur wenn die Öffentlichkeit erschüttert war – wie durch die Bilder vom eingestürzten Fabriksgebäude Rana Plaza in Bangladesch oder von Kinderarbeit – half viel Druck vonseiten der Zivilgesellschaft und Organisationen wie Südwind, um die auftraggebenden Unternehmen dazu zu bewegen Verantwortung zu übernehmen und zumindest die Opfer zu entschädigen.

Seit vielen Jahren beschäftigt sich Südwind im Rahmen verschiedener Kampagnen und Projekte genau damit und hat etwa im Rahmen der Clean Clothes Kampagne schon so manche Erfolge erzielen können.

Doch wir wollen nicht mehr nur reagieren, wenn etwas passiert, sondern wir wollen, dass die Unternehmen immer zur Einhaltung von Menschenrechten in den globalen Lieferketten stehen.

Aktuell hat uns die Lupe Corona deutlich gezeigt, wie sehr ArbeiterInnen im Globalen Süden unter den Auswirkungen leiden, wenn globale Lieferketten ins Wanken geraten und Unternehmen sich verantwortungsloser denn je verhalten.

Menschenrechte sollen global einklagbar werden

Gleichzeitig gibt es in Österreich, in Deutschland, auf EU- und UN-Ebene Initiativen für ein sogenanntes "Lieferkettengesetz", das die Einhaltung von Menschenrechten auch einklagbar machen soll.

Damit hier schnell nächste Schritte erfolgen, fordert Südwind, vor dem Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen und mit anderen Menschenrechts-, Umwelt und Entwicklungsorganisationen im Rahmen des Zusammenschlusses Treaty Alliance Österreich ein Lieferkettengesetz für Österreich und die gesamte EU, durch welches Unternehmen endlich verantwortlich gemacht werden können, wenn sie gegen Menschenrechte und/ oder Umweltstandards verstoßen.

Das Gesetz muss die gesamte Lieferkette betreffen, es muss verbindlich sein und Verstöße mit Sanktionen bzw. Strafen belegen. Zusätzlich braucht es einen ebenso verbindlichen UN-Vertrag zu Unternehmensverantwortung um Konzerne in die Pflicht zu nehmen. Auf EU-Ebene und in Österreich wird nun endlich auf höchsten Ebenen darüber diskutiert.

Wir bitten Sie um Ihre Spende, damit wir jetzt dranbleiben können um diese wichtigen Veränderungen im Sinne der ArbeiterInnen im Globalen Süden zu bewirken.