26. September 2025 | Aktuell

Ulrike Lunacek erhält Südwind-Auszeichnung „Die Seglerin“

Ulrike Lunacek, 2019

Ulrike Lunacek wird für ihr langjähriges Engagement für Entwicklungspoltik und Frauenrechte – v.a. im Globalen Süden – mit der Auszeichnung „Die Seglerin“ geehrt. Mit dieser Auszeichnung prämiert Südwind herausragende Persönlichkeiten für ihr ehrenamtliches Engagement für eine bessere Welt.

Wann: Am Donnerstag, 23. Oktober ab 19 Uhr
Wo: In der Südwind Buchwelt, Schwarzspanierstraße 15, 1090 Wien
Anmeldung: Gerne per Mail an vorstand_wien@suedwind.at
Sonstiges: Für Snacks & Getränke ist gesorgt. Die Veranstaltung ist kostenlos.

 

Ulrike Lunacek – Eine mutige Stimme für Gerechtigkeit, Vielfalt und globale Solidarität

Ulrike Lunacek steht wie kaum eine andere für konsequentes Engagement, politischen Mut und eine klare Haltung für eine gerechtere Welt. Geboren 1957 in Krems an der Donau und aufgewachsen in Niederösterreich und Wien, wurde ihr schon früh ein Blick über den Tellerrand ermöglicht: Ein Auslandsjahr in Iowa, USA (1973/74), öffnete ihr neue Perspektiven und bestärkte ihren Einsatz für internationale Verständigung.

Nach dem Studium zur Dolmetscherin für Englisch und Spanisch an der Universität Innsbruck (Mag.a 1983) stellte sie ihr Engagement ganz in den Dienst gesellschaftlicher Veränderung: Bereits 1981 war sie Mitbegründerin des Autonomen Frauenhauses Innsbruck und arbeitete dort als Sozialhelferin – ein frühes Zeichen ihrer tiefen Verbundenheit mit der Frauen- und Menschenrechtsbewegung.

Seit 1984 ist sie prägend für die Arbeit der Frauensolidarität* in Wien – zunächst als Mitarbeiterin, später als Obfrau, heute als stellvertretende Obfrau. Ihre internationale Perspektive brachte sie ab 1989 auch in ihre Tätigkeit beim Österreichischen Informationsdienst für Entwicklungspolitik (ÖIE/Südwind) ein – als Redakteurin und Pressereferentin.

Mit ihrer Kandidatur für den Nationalrat 1995 schrieb sie Geschichte: Als erste offen lesbische Politikerin Österreichs war sie ein Vorbild für viele und setzte ein starkes Zeichen für Sichtbarkeit und Akzeptanz. Es folgte eine beeindruckende politische Laufbahn: Von 1996 bis 1998 war sie Bundesgeschäftsführerin der Grünen, von 1999 bis 2009 Abgeordnete im Nationalrat – insbesondere engagiert in den Bereichen Außen- und Entwicklungspolitik.

Auch auf europäischer Ebene setzte sie Maßstäbe: Als Abgeordnete im Europaparlament (2009–2017), als Co-Vorsitzende der LGBTI-Intergroup sowie als Berichterstatterin für Kosovo trug sie wesentlich dazu bei, dass Menschenrechte, Minderheitenschutz und demokratische Entwicklung europapolitisch Gewicht bekamen. Von 2014 bis 2017 war sie Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments – u.a. verantwortlich für den renommierten Sacharow-Preis für geistige Freiheit.

Im Jahr 2020 wurde sie zur Staatssekretärin für Kunst und Kultur in der ersten türkis-grünen Bundesregierung berufen – ein weiterer Ausdruck ihres Engagements für ein weltoffenes, kreatives und solidarisches Österreich.

Heute lebt Ulrike Lunacek in Wien, wo sie als Autorin, Moderatorin und Referentin weiterhin wichtige gesellschaftliche Diskurse mitgestaltet. Ihr Lebensweg ist geprägt von einem unermüdlichen Einsatz für Frauenrechte, soziale Gerechtigkeit, internationale Solidarität und die Rechte von LGBTIQ-Personen. Sie ist eine starke Stimme – unbequem, klar, engagiert – für eine Welt, in der Vielfalt nicht nur akzeptiert, sondern gefeiert wird.

Die Seglerin: Auszeichnung für Engagement

Mit der „Seglerin“ zeichnet der Verein Südwind Entwicklungspolitik Wien Menschen aus, die sich in ihrem Leben entwicklungspolitisch engagiert und für Gerechtigkeit in der Welt eingesetzt haben. Im Jahr 2014 wurde die „Seglerin“ erstmals an Sigrun Berger verliehen. Weitere „Segler:innen“ in Folge waren Irmi Salzer, Herman Klosius, Inge Jäger, Fresia Dagach, Maria Szentpetery, Ilse Hanak, Pert Helm und Traude Novy, Martin Jäggle. Jede dieser Personen steht für ehrenamtliches Engagement und für Organisationen, die sich für entwicklungspolitisch relevante Themen einsetzen.

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