Lohnraub darf sich nicht lohnen!

Der Fall Huber Holding AG

13 Milliarden Dollar

Die meist schlechten Arbeitsbedingungen, unter denen Arbeiter:innen unsere Kleidung herstellen, sind bekannt. Internationale Modekonzerne verdienen Milliarden und Fabrikarbeiter:innen werden mit Hungerlöhnen abgespeist. Mit der Corona-Pandemie kam eine neue Masche hinzu: Statt Arbeiter:innen schlecht zu bezahlen, hat man sie einfach gar nicht mehr bezahlt. Laut Schätzungen haben Modekonzerne und Textilmagnaten ihren Angestellten auf diese Weise weltweit 13 Milliarden Dollar Lohn vorenthalten.

Ein Fall führt direkt nach Österreich zur Traditions-Wäschemarke Huber.

Wie das Unternehmen mit Sitz in Vorarlberg mit einem internationalen Lohnraub-Skandal zusammenhängt, hat Südwind als Teil einer internationalen Recherche mit Partnern in den USA, Thailand und Hongkong aufgedeckt.

Südwind beobachtet seit vielen Jahren transnationale Unternehmen!

Wie auch im Fall Huber schaffen sie es immer wieder, sich auf Kosten von Arbeiterinnen und Arbeitern auf der ganzen Welt zu bereichern. Wir kämpfen dafür, dass das endlich aufhört.

Räuberische Abwicklung

Es ist einer der größten Lohnraub-Skandale Südostasiens: Über 900 Arbeiter:innen der Textilfabrik Body Fashion in Thailand wurden um ihre Löhne, Boni und Abfindungen gebracht, als die Fabrik 2020 geschlossen wurde. Insgesamt belaufen sich die Lohnschulden auf über 6,5 Millionen Euro (Stand 2025). Die meisten Arbeiter:innen konnten daraufhin die Ausgaben für sich und ihre Familien nicht mehr decken und gerieten zum Teil in massive Schuldenfallen.

Mehrere Gerichtsurteile in Thailand geben den Arbeiter:innen recht und halten fest, dass die ausstehenden Löhne und Abfindungen zurückgezahlt werden müssen. Bis heute ist das nicht passiert.

Im Zentrum des Skandals steht der Eigentümer, Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzende bei der österreichischen Unterwäschemarke Huber mit Sitz in Vorarlberg: Robert Ng (Ng Man Choong). Dieser war zum Zeitpunkt der Schließung auch Besitzer von Body Fashion.

Undurchsichtiges Firmengeflecht

Die thailändische Skandal-Textilfabrik hat vor ihrer Schließung unter anderem für Huber Unterwäsche produziert. Das heißt: Kund:innen, die in den letzten Jahren bei Huber-Marken (Skiny, HOM, HANRO) eingekauft haben, können nicht sicher sein, ob die Arbeiter:innen dafür bezahlt wurden.

Auch Marken wie Victoria’s Secret und Triumph International haben jahrzehntelang enorme Gewinne auf dem Rücken der thailändischen Arbeiter:innen erzielt und können sich jezt nicht hinter der fadenscheinigen Behauptung verstecken, dass sie keine Verantwortung für das Verhalten in den Fabriken tragen, von denen sie ihre Waren beziehen.

In ihrer Reaktion auf die Recherche hat Huber darauf verwiesen, ihren Lieferanten für die Ware bezahlöt zu haben. Jegliche Verantwortung für die Schicksale der Arbeiter:innen hat das Unternehmen von sich gewiesen. Die Gerichtsurteile gegen ihren  Vorstandsvorsitzenden wurden von Huber nicht kommentiert.

Wir sind zur Last geworden

Familien am Abgrund

Für die betroffenen Arbeiter:innen in Thailand, vorwiegend Frauen, ist die Situation katastrophal. Vom ohnehin geringen Lohn mussten sie ihre Familien über Wasser halten, Rücklagen konnten davon kaum gebildet werden. Als die Löhne komplett wegbrachen, gerieten die meisten in existenzielle Not. Viele, die trotz der niedrigen Bezahlung viele Jahre bis zu Jahrzehnte lang für Body Fashion gearbeitet haben, waren gezwungen, sich zu verschulden und mussten zusehen, wie ihre Häuser zwangsversteigert wurden. Dazu kommen die Scham und das Gefühl, kein Leben in Würde mehr zu führen. „Wir waren Stützen unserer Familien, aber jetzt sind wir zur Last geworden.“, sagte eine der um Lohn und Brot gebrachten Arbeiterinnen im Interview.

Forderungen

Wir kämpfen dafür

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Gerechtigkeit

Die thailändischen Arbeiter:innen müssen unverzüglich ihre ausstehenden Löhne und Zahlungen bekommen.

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Keine Schlupflöcher

Es muss ein internationaler rechtlicher Rahmen eingerichtet werden, damit solche Schulden auch über Grenzen hinweg eingetrieben werden können. Niemand soll sich vor Lohnzahlungen drücken können!

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Einrichtung eines Fonds

Mit einem internationalen Insolvenzfonds, finanziert durch die Unternehmen, kommen die Arbeiter:innen auch ohne jahrelange Rechtsstreits sofort an ihr Geld.

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