SchülerInnen beim Südwind Filmpreis
(c) Süwind Tirol

Der Südwind-Filmpreis 2019 geht an „Supa Modo“

Anlässlich des 28. Internationalen Filmfestivals Innsbruck (IFFI) vergab die IFFI-Jugendjury, zusammengesetzt aus 14 AHS- und BHS-SchülerInnen , heute Vormittag im Leokino Innsbruck den mit 1.000 Euro dotierten Südwind-Filmpreis an den Regisseur Likarion Wainaina und seinen Film „Supa Modo“.

Innsbruck, 1.6.2019 – Die Entscheidung war eindeutig: Mit 46 Punkten gewann der Film "Supa Modo" (2018) den diesjährigen Südwind-Filmpreis. Der Film des Regisseurs Likarion Wainaina trägt sich in Kenia zu, rund um die 9-jährige Superheldin Jo. Jo hat wegen einer schweren Krankheit nur noch zwei Monate zu leben. Die JurorInnen der IFFI-Jugendjury überzeugte vor allem die perfekte Balance, mit der im Film Tragödie und Humor, Fantasie und Realität sowie Leben und Tod thematisiert werden.

Insgesamt bewarben sich vier Filme um den Südwind-Filmpreis. Auf Platz zwei schaffte es der Film „Rafiki“ (Wanuri Kahiu), Platz drei und vier teilten sich die Filme „Green days by the river“ (Michael Mooleedhar) und „Pasos de héroe“ (Henry Rincón).

Die IFFI-Jugendjury begründete die Wahl folgendermaßen:
Der Südwind-Preis der Jugend-Jury 2019 geht an einen Film, der ein ernstes Thema mit viel Lebensfreude und Humor thematisiert, ohne dabei in Klischees oder vereinfachende Verallgemeinerungen zu verfallen. Was wie ein Stereotyp klingt – nämlich dass der Tod Teil des Lebens ist – wird hier glaubhaft, kunstfertig und immer wieder auch augenzwinkernd gezeigt. Was uns besonders überzeugte, ist die Zeichnung der verschiedenen Figuren. Sie sind glaubwürdig und vielschichtig und sie schaffen – manchmal durchaus erst auf den zweiten Blick – Raum für Empathie. Beeindruckend fanden wir auch, wie die Kinder- und die Erwachsenenwelt mit viel Gespür beleuchtet werden und wie Realität, Fiktion und Fantasie so ineinandergreifen, dass sich am Ende Poesie und Wirklichkeit gleichsam die Hände reichen. Die Bildkomposition, der stilistische Einfallsreichtum und die behutsame Inszenierung existenzieller Themen lassen uns den Südwind-Preis mit viel Überzeugung, wenig Zweifel und großer Freude an SUPA MODO von Likarion Wainaina vergeben.

Die IFFI-Jugendjury, die seit 2001 im Rahmen des Internationalen Filmfestivals Innsbruck einen Preis vergibt, bestand heuer aus 14 Jugendlichen aus verschiedenen Tiroler Schulen. Die Jugendlichen hatten Gelegenheit, sich bei einem Workshop grundlegendes Wissen und Instrumente zur Analyse von Filmen und Filmsprache anzueignen. Zum elften Mal stiftet die entwicklungspolitische Organisation Südwind Tirol den mit 1.000 Euro dotierten und aus Spenden finanzierten Südwind-Filmpreis. Der Preis drückt die Wertschätzung von Südwind Tirol für das Filmschaffen in Afrika, Asien und Lateinamerika aus.

SUPA MODO, Regie: Likarion Wainaina,74 min. (Deutschland/Kenia 2018)
Jo liebt Superhelden und träumt davon, selbst eine Superheldin zu sein. Die fantastische Vorstellung Superkräfte zu haben und fliegen zu können, erleichtert ihr mit ihrer tödlichen Krankheit umzugehen. Als sie von ihrer Mutter aus der Klinik nach Hause geholt wird, setzt Jos große Schwester alles daran, Jo ihren Traum zu erfüllen. Das ganze Dorf tut sich zusammen, um – mit Jo in der Hauptrolle – einen Film über eine Superheldin zu drehen. Auch Jos Mutter fügt sich auf diese Art in das Unausweichliche. Eine berührende Geschichte aus Afrika über die Macht der Fantasie und eine ungewöhnliche Art, Abschied zu nehmen.
(nach: kinderfilmfestival.at)

Bildmaterial und weitere Informationen:
Bilder von der offiziellen Preisverleihung, dem Gewinnerfilm sowie vom Filmworkshop bzw. von der Jurysitzung finden Sie hier.