Südwind-Filmpreis 2013

SchülerInnen und weitere Personen auf der Bühne beim Südwind Filmpreis

Anlässlich des 22. Internationalen Filmfestivals Innsbruck vergaben die Jugendlichen der SchülerInnen-Jury den mit 1000 Euro dotierten Südwind-Filmpreis an den Streifen "Wadjda" und seine Regisseurin Haifa al-Mansour.

Die Entscheidung war eindeutig: Die Jugendlichen der diesjährigen SchülerInnen-Jury zeichneten den ersten Langspielfilm der ersten Regisseurin Saudi-Arabiens, Haifa al-Mansour, als besten Film im Wettbewerb des Südwind-Filmpreises aus. Der Streifen "Wadjda" setzte sich gegen eine starke Konkurrenz durch. Insgesamt bewarben sich fünf Filme um den Südwind-Filmpreis. Auf Platz zwei und drei schafften es der georgische Spielfilm "SUSA" von Rusudan Pirveli und der österreichische Streifen "Deine Schönheit ist nichts wert" von Hüseyin Tabak.

Die Schülerinnen und Schüler der Jury begründeten ihre Wahl folgendermaßen: "Die SchülerInnen-Jury vergibt den diesjährigen Südwind-Filmpreis an einen Film, der die Stellung der Frau in der arabischen Welt thematisiert. Auf sehr einfühlsame Weise wird die Auflehnung gegen strikte, konservative Ansichten und religiöse Normen dargestellt. Die willensstarke Protagonistin zeigt auf humorvolle und fast freche Art, dass man sich nicht von seinem Traum abbringen lassen soll, egal welche Steine einem in den Weg gelegt werden. Den Südwind-Filmpreis 2013 erhält daher die erste saudi-arabische Regisseurin, Haifa al-Mansour für ihren Film "Wadjda".

Die SchülerInnen-Jury, die seit 2001 im Rahmen des Internationalen Filmfestivals Innsbruck einen Preis vergibt, bestand heuer aus neun SchülerInnen aus verschiedenen Tiroler AHS und BHS. Diese hatten Gelegenheit, Know-how zu erwerben, um sich kritisch mit dem Medium Film auseinandersetzen zu können. Zum fünften Mal stiftet die entwicklungspolitische Organisation Südwind Tirol nun den mit 1000 Euro dotierten und aus Spenden finanzierten Südwind-Filmpreis selbst. Damit wird die Wertschätzung für die Filmproduktion im Globalen Süden sowie die Behandlung von Nord-Süd-Themen im Film ausgedrückt.

Wadjda
Saudi-Arabien/Deutschland 2012, Regie: Haifa al-Mansour, 100 min.
Es ist eine Kindergeschichte und zugleich eine Metapher für Mobilität und Freiheit: Die kleine Wadjda lebt in Riad und will unbedingt ein Fahrrad haben, was für ein Mädchen gar nicht so einfach ist, denn Fahrrad fahren ist Frauen in Saudi-Arabien nicht erlaubt. Doch Wadjda hält hartnäckig an ihrem Wunsch fest. Da nimmt das Mädchen an einem Koran-Rezitationswettbewerb teil und sieht das Preisgeld für ein Fahrrad vor.

"Wadjda"wurde bei den Filmfestspielen in Venedig als kleine Sensation gefeiert und mit dem "Art Cinema Award" ausgezeichnet.