Südwind Online-Talk: Migration & Integration

Oliver Gruber diskutiert mit Judith Kohlenberger und Rami Ali.

Moderation: Mahsa Ghafari

Was bedeutet Integration?
Wer fordert sie?
Und wieso?

Wann: Mittwoch, 9. Dezember 2020 um 18:30 Uhr
Wo: Zoom
Anmeldung: Eventbrite

„Integration ist keine Einbahnstraße!“, „Das Boot ist voll!“, „Abendländische Werte bewahren!“ Wenn es um Migration und Integration geht, wird mit Floskeln nur so um sich geworfen. Beide Phänomene prägen die österreichische Gesellschaft – zugleich sind sie hochpolitisierte Themen geworden, mit denen Politik gemacht wird. In diesem Spannungsverhältnis kommt ein kritisches Hinterfragen dieser Floskeln meist zu kurz: Wer soll sich eigentlich wohin integrieren und warum? Wer fordert das von wem und wieso? Was ist gelungene Integration und warum sprechen wir nicht vielmehr von Teilhabe?

Geht man diesen Fragen auf den Grund, eröffnen sich alternative Blickwinkel und Handlungsansätze der Integrationspolitik: Von einem fairen Zugang zum Arbeitsmarkt, mit lebenswerten Arbeitsbedingungen und gerechter Entlohnung statt Dequalifizierung und Lohndumping. Von einer Bildungspolitik, die Bildungsaufstieg und gesellschaftlichen Zusammenhalt fördert, statt Bildungsvererbung und getrennte Schulrealitäten. Von einer Flüchtlingspolitik, die ein europäisches Werteverständnis hinterfragt, das an den Außengrenzen Europas Geflüchtete in katastrophalen Lagern ausharren und im Mittelmeer ertrinken lässt.

Oliver Gruber

(c) Specht

Oliver Gruber, Politikwissenschaftler an der Universität Wien, forscht und lehrt zu Migrations- und Integrationspolitik, Parteienwettbewerb und Politisierung, Österreichs politischem System sowie Bildungs- und Sprachenpolitik. Im September 2020 erschien im Czernin Verlag sein gemeinsam mit Sieglinde Rosenberger publiziertes Buch: „Integration erwünscht? Österreichs Integrationspolitik zwischen Fördern, Fordern und Verhindern.

Judith Kohlenberger

(c) Christian Lendl

Judith Kohlenberger ist Migrationsforscherin an der Wirtschaftsuniversität Wien. Sie forscht seit Jahren zu den Themen Fluchtmigration, Integration, (psychosoziale) Gesundheit und Gender im Rahmen verschiedener internationaler Forschungsprojekte. 2019 wurde sie dafür mit dem Kurt-Rothschild-Preis ausgezeichnet. Derzeit forscht sie zu den Integrationswegen geflüchteter Frauen in Österreich. Sie schreibt regelmäßig für den FALTER Think-Tank, ist im Vorstand der Schumpeter Gesellschaft Wien und des Beratungszentrums für Migranten und MigrantInnen tätig. Im Februar 2021 erscheint ihr neues Buch "Wir" (Kremayr & Scheriau) über den Zusammenhalt in einer pluralistischen Gesellschaft.

Rami Ali

(c) Hibat-Ullah Khelifi

Rami Ali, Politologe und Islamwissenschaftler, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsinstitut „think.difference“. Er forscht und lehrt zu Themen rund um Rassismus & Ausgrenzung, Integration sowie zu Gewaltideologien, Extremismusprävention, Online-Propaganda und setzt im Rahmen dieser Bereiche, gemeinsam mit Jugendlichen, diverse Projekte on- und offline um.

Diese Veranstaltung findet im Rahmen des  Projektes STIRE: SUPPORTING THE INTEGRATION OF THE RESETTLED statt. STIRE ist ein von der EU gefördertes Projekt, das unter Leitung von Südwind in Österreich und sechs weiteren Partnerländern durchgeführt wird. Näheres finden Sie hier: https://www.suedwind.at/themen/migration-und-menschenrechte/stire/