Klima-Lotto auf dem Südwind Instagram-Kanal
Klima-Lotto auf dem Südwind Instagram-Kanal

Klimagerechtigkeit für Alle statt willkürliches Geburtslotto

Jetzt mitmachen bei der Südwind Instagram-Aktion und ein Zeichen setzen für echte Klimagerechtigkeit! Reiche Länder müssen endlich Verantwortung übernehmen.

Wetterextreme und klimabedingte Katastrophen dominieren das Tagesgeschehen immer mehr: von Waldbränden in Nordamerika und Südeuropa, Flutkatastrophen in Deutschland und Uganda, Hurrikans in Mittelamerika oder verheerende Dürren in Afghanistan oder Madagaskar. So düster die Berichterstattung auch erscheint, die Expert*innen vom Weltklimarat (IPCC) sind sich einig: Es ist noch nicht zu spät! Wir können es noch schaffen und den weltweiten Temperaturanstieg auf 1,5 Grad eindämmen. Das verhindert künftige Katastrophen und hilft uns bei der Anpassung an die Folgen der Erderhitzung.

Die Voraussetzungen, mit denen die Länder der Welt diese Jahrhundertaufgabe meistern müssen, könnten nicht unterschiedlicher sein. Das reichste 1 Prozent der Weltbevölkerung ist verantwortlich für doppelt so viele Emissionen wie die ärmere Hälfte der Welt. Umgekehrt sind ausgerechnet diejenigen, die kaum zur Klimakrise beigetragen haben, besonders stark betroffen und haben oft nicht die nötigen Mittel für funktionierenden Katastrophenschutz oder Anpassung.

Die Klimakrise ist daher nicht nur eine ökologische, sondern auch eine soziale Krise ist. Die reichen Industriestaaten, darunter auch Österreich, die am meisten Schaden angerichtet haben, müssen Verantwortung übernehmen. Das bedeutet einerseits die Umsetzung einer ambitionierten Klimaschutzpolitik mit einer raschen Emissionsreduktion und zum anderen die finanzielle und technische Unterstützung ärmere Länder und Communities bei der Bewältigung der Klimakrise.

Im Zuge der europaweiten Initiative Climate Of Change fordert Südwind gemeinsam mit 15 Organisationen eine politische Trendwende hin zu einer Politik im Sinne der Klimagerechtigkeit.  Mit der Insta-Aktion Klima-Geburtslotto soll auf Europas Verantwortung auf spielerische Art aufmerksam machen, die unterschiedlichen Ausgangslagen beleuchten und dazu motivieren, selbst aktiv zu werden für Klimagerechtigkeit.

Jetzt die Petition unterschreiben:
suedwind.at/klimagerechtigkeit-jetzt

Österreich muss ambitionierte nationale Klimaschutzmaßnahmen umsetzen und mehr internationale Unterstützungsleistungen sowie eine bessere politische Teilhabe der Hauptbetroffenen ermöglichen. Um sowohl die Klimakrise als auch die globale Ungleichheit zu bekämpfen, fordert Südwind gemeinsam mit 15 Organisationen in ganz Europa die Umsetzung eines konkreten 4-Punkte Plans für Klimagerechtigkeit.

1. Eingrenzung der globalen Erwärmung unter 1,5 Grad Celsius. Um eine Klimakatastrophe zu verhindern, müssen die EU und Österreich bis 2040 Klimaneutralität erreichen, zehn Jahre vor dem aktuellen Ziel 2050.

2. Wandel zu einer sozial und ökologisch gerechten Wirtschaft im Interesse von Mensch und Natur anstatt im Interesse von Großkonzernen. Ein strenger wirtschaftspolitischer Rahmen auf nationaler sowie EU-Ebene muss verbindliche Regeln für Unternehmen definieren. Dazu zählen ein umfassendes Lieferkettengesetz sowie eine konsequente ökosoziale Förder- und Steuerpolitik.

3. Die EU und Österreich müssen ein internationales Schutzsystem für Menschen schaffen, die aufgrund der Klimakrise ihr Zuhause verlieren. Eine solidarische und menschenrechtsbasierte Migrationspolitik braucht gezielte Unterstützung in Herkunfts- und Transitländern sowie einen internationalen Schutzmechanismus für Menschen, die von klimabedingter Migration betroffen sind.

4. Junge Menschen müssen als Hauptbetroffene in klimapolitische Entscheidungen einbezogen werden. Dazu müssen Jugendräte mit dem Status von Sozialpartner*innen auf EU-Ebene sowie in den Mitgliedsstaaten ins Leben gerufen und verbindlich eingebunden werden. Die UN Youth Advisory Group on Climate Change (UN-Jugendklimarat) kann dafür Vorbild sein.

Klima-Risiko Index.

Wie unterschiedlich stark Länder von Wetterextremen wie Überschwemmungen, Stürmen, Hitzewellen etc. betroffen sind, zeigt unter anderem der globale Klima-Risiko-Index von German Watch, der unter anderen als Basis für das Klima-Geburtslotto herangezogen wurde. Untersucht werden  soziale Auswirkungen sowie  wirtschaftlichen Verluste. Dabei zeigt sich deutlich, dass Länder des Globalen Südens  generell stärker betroffen sind als Industrieländer: Mosambik, Simbabwe und die Bahamas waren 2019 am stärksten von Extremwetterereignissen betroffen. Im Zeitraum zwischen 2000 und 2019 waren Puerto Rico, Myanmar und Haiti die am stärksten betroffenen Länder.

Der Klima-Risiko-Index veranschaulicht wie gefährdet bestimmte Länder und Regionen sind. Nachdem in Zukunft sogar mit noch häufigeren und schwereren Wetterereignissen zu rechnen ist, muss diese Platzierung als dringende Warnung dienen und dringend bessere Anpassungs- und Schutzmaßnahmen ermöglichen.

Quellen und Hintergründe:
(Zugriffe: Oktober 2021)