Make „Information and Communication Technology“ Fair

 

Im Projekt Make ICT Fair arbeitet Südwind von November 2017 bis Oktober 2020 mit zehn europäischen
Partnerorganisationen an dem Ziel, die Lieferkette der Elektronikindustrie transparenter, gerechter sowie klima- und umweltfreundlicher zu gestalten.

Durch das Projekt Make ICT Fair will Südwind langfristig zu verbesserten Arbeits- und Umweltbedingungen in der Lieferkette der Elektronikindustrie beitragen. Südwind sieht dies als zentralen Baustein für menschenwürdige Lebensbedingungen der vielen ArbeiterInnen, die unsere Computer und Handys produzieren.

Einführung

Die Lieferkette beginnt beim Rohstoffabbau. Rohstoffabbau sowohl im artisanal mining (der informelle Bereich, wo oft einfach wenige Menschen gemeinsam in den Boden graben), als auch im industriellen Minenabbau, der von mächtigen, internationalen Konzernen betrieben wird, Menschen lebensgefährliche Arbeit verrichten, wenig verdienen und meist auch wenig vom Gesamtgewinn in der Region und im Land bleibt. Rohstoffabbau passiert weltweit und viele Rohstoffe kommen aus den Ländern des
Südens.

Die Geräte werden fast vollständig in Südostasien und China zusammengebaut. Die Problemfelder sind vielfältig. Sie reichen u.a. von Selbstmorden aufgrund der schwierigen Gesamtsituation der ArbeiterInnen über Gesundheitsgefährdung durch die verwendeten Chemikalien über überlange und in bestimmten Zeiten konzentrierte prekäre Beschäftigungsverhältnisse bis zum Verbot und der Unterdrückung von
Gewerkschaften.

Viele der elektronischen Geräte landen nach der Nutzung als toxischer Elektroschrott wieder in den Ländern des Südens, z.B. in Ghana, China oder Indien. Dort werden sie unter gesundheitsschädlichen und hoch gefährlichen Arbeitsbedingungen ausgeschlachtet, die Umwelt in den betroffenen Regionen ist vergiftet und der Lohn in der Arbeit hilft in den meisten Fällen nur von Tag zu Tag.

Alles in allem ist die Elektronikindustrie einer der wichtigsten Wirtschaftszweige der Welt und auch einer der intransparentesten. Die großen Unternehmen wehren sich gegen unabhängige Überprüfungen und falls es von ihrer Seite Bemühungen zur Veränderung der Situation gibt, dann sind diese im besten Fall als halbherzig zu bezeichnen. Der Ansatz von Make ICT Fair liegt u.a. darin öffentliche Einrichtungen darin zu unterstützen, die große Marktmacht der öffentlichen Hand für möglichst transparente und menschenwürdige Beschaffung von elektronischen Geräten einzusetzen. Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts liegt in der öffentlichen Bewusstseinsbildung und der Bildungsarbeit, auch Forschungsarbeiten werden in den Ländern des Südens durchgeführt und Entwicklungsbanken dazu angehalten, nicht bzw.
nur unter bestimmten Bedingungen in Rohstoffabbau und in die Elektronikindustrie zu investieren.

Finden Sie hier Forschungsberichte aus dem Projekt.

Weitere und detailierte Informationen in englischer Sprache sind auf den Seiten unserer Projektpartner*innen zu finden:

Catapa

Fair Trade Advocacy Office

 

 

Förderhinweis