Hochwasser in Sirajganj Bangladesch, Foto: © Moniruzzaman Sazal
Hochwasser in Sirajganj, Bangladesch, Foto: © Moniruzzaman Sazal

Klimakonferenz COP26: Vorrang für Klimagerechtigkeit!

Allianz für Klimagerechtigkeit fordert effektive Klimaschutzpolitik mit Vorbildwirkung, ausreichende Finanzierung und gerechten Ausgleich

Katastrophen wie Fluten, Waldbrände und Dürren zeigen in diesem Jahr wieder deutlich, welche verheerenden Auswirkungen die Klimakrise für Mensch und Natur hat. Um die globale Erhitzung von unter 1,5 Grad nach den Pariser Klimaschutzzielen zukünftig einzuhalten, braucht es laut Weltklimarat mehr als die bisher präsentierten Pläne. Anlässlich der kommenden Klimakonferenz COP26 in Glasgow, analysiert die Allianz für Klimagerechtigkeit, zu der mit Südwind 24 Umwelt-, Entwicklungs- und soziale Organisationen zählen, die Kernthemen. Auch von Österreichs Bundesregierung werden effektivere Maßnahmen gefordert.

Es ist noch nicht zu spät, den Temperaturanstieg einzudämmen, doch es bleibt ein Wettlauf gegen die Zeit. Dafür braucht es jetzt ein wirksames Klimaschutzgesetz, den gesetzlich verbindlichen Ausstieg aus klimaschädlichen Öl- und Gasheizungen und eine zukunftsorientierte Mobilitätspolitik, die auf leistbare und saubere Mobilität statt auf teure und veraltete Autobahnen setzt. Darüber hinaus braucht es dringend einen Ausstieg aus fossiler Energie und gleichzeitig den Erhalt natürlicher CO2-Speicher. Die Allianz fordert daher bis 2025 eine CO2-Bepreisung von 150 Euro pro Tonne und einen Öko-Bonus für den sozialen Ausgleich. Parallel dazu müssen umweltschädliche Subventionen abgebaut werden.

Die Klimakrise ist auch eine Frage von globaler Gerechtigkeit. Länder des Globalen Südens, Frauen und Mädchen, Menschen mit Behinderungen und indigene Gruppen sind besonders von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen und müssen daher in die Verhandlungsprozesse der Klimakrise stärker eingebunden werden. In Glasgow soll sich zeigen, in welchem Ausmaß reiche Staaten die Thematik ernst nehmen und wie sehr sie ärmere Länder dabei unterstützen, mit den Folgen der Klimakrise umzugehen.

Ausgerechnet Länder die wenig zur Klimakrise beigetragen haben, sind jetzt schon massiv von den Folgen durch unberechenbare Wetterextreme, knappe Wasserressourcen und die dadurch entstehenden Konflikte bereits heute stark betroffen. Die dafür zugesicherte Unterstützung von 100 Milliarden US-Dollar durch die Industriestaaten wurde bisher nicht ausreichend erfüllt. Für die Zeit nach 2025 gibt es noch gar keine vereinbarten Geldmittel. Österreich muss sich daher bei den internationalen Verhandlungen für diese dringend notwendige finanzielle Unterstützung einsetzen.

Außerdem setzt sich Südwind dafür ein, dass die Anliegen junger Menschen mehr berücksichtigt und miteinbezogen werden. Obwohl sie die Auswirkungen der heutigen Klimapolitik besonders spüren werden, werden junge Menschen in politische Entscheidungsprozesse viel zu wenig eingebunden.

Hier geht’s zum Forderungspapier der Allianz für Klimagerechtigkeit

Jetzt Südwind-Petition unterschreiben Klimagerechtigkeit Jetzt!