Dokumentation

Rückblick zu allen Veranstaltungen: Inhalte, Diskussionen, Rückmeldungen

Referent*innen stellen teilsweise ihre Präsentationen und andere Informationen zur Verfügung. Von manchen Online-Vorträgen gibt es eine Aufzeichnung, die wir gerne auf Anfrage zu schicken. Diese Daten sind separat, weiter unten auf dieser Seite, bei den einzelnen Veranstaltungen angegeben. Wie auch einige Fotos.

18. Entwicklungspolitische Hochschulwochen

Entwicklung wohin?
Kontinuitäten unterbrechen - Nord-Süd verbinden - Neues verhandeln

Herzlich willkommen zu den 18. Entwicklungspolitischen Hochschulwochen!

In Anbetracht vielfältiger Krisen, die uns seit einigen Jahren begleiten, befinden wir uns in einer Phase entscheidender Veränderungen. Passieren diese Veränderungen und Entwicklungen oder sind sie gestaltbar? Wirtschafts-, Migrations-, Klima-, oder auch die Covidkrise sind wichtige Schauplätze, die Missstände von globaler Ungleichheit und Ungerechtigkeit verstärken. Einige Entwicklungen vergangener Jahre gilt es im Sinne der Nachhaltigkeit zu unter- oder gar abzubrechen, um neue Verbindungen zu ermöglichen und Neues zu verhandeln. Wir richten den Blick dabei auf den globalen Süden und möchten darüber reflektieren, lernen und diskutieren. Die übergeordnete Frage mit der wir uns beschäftigen möchten, lautet daher: „Entwicklung wohin?“.

Durch die Kooperation mit verschiedenen Fachbereichen der Universität und lokalen Initiativen greifen wir unterschiedliche Zugänge auf - ob wirtschaftliche, politische, kulturelle. Wir laden herzlich ein, nationale und internationale Gäste wie Payal Arora, Michael Braungart, Nina Hansen, Ashish Kothari, Boniface Mabanza anzuhören und mit ihnen ins Gespräch zu kommen – sei es in Präsenz oder online.

Für die bewährte Zusammenarbeit mit der Universität Salzburg möchten wir uns bedanken, viele engagierte Lehrende waren an der Gestaltung des Programms beteiligt. Dank gilt auch unseren lokalen Kooperationspartnern und unseren Fördergebern bei Stadt, Land und Bund.

Was uns sehr freut, ist die Erweiterung der Entwicklungspolitischen Hochschulwochen nach Linz: erstmals finden dort einige Veranstaltungen in diesem Format statt. Das Programm in Linz ist hier zu finden.

Alle Veranstaltungen sind öffentlich und kostenlos zugänglich.
Das Programm findet in Präsenz, als Hybrid- oder Onlineveranstaltung statt.
Wichtig: Aufgrund der COVID-Situation ist eine Anmeldung für jede Veranstaltung erforderlich (sbg@suedwind.at). Die Durchführung aller Aktivitäten hängt von der Lage im November ab.

Es gelten die dann aktuellen COVID-Maßnahmen. Stand 15. November: Es gilt die "2G - Regel". Bitte einen Nachweis für geimpft oder genesen mitführen. Bitte auch einen Identitätsausweis dabei haben.

Programm - Download Folder

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

Eröffnung

Montag, 8.11.21, 18:00
Naturwissenschaftliche Fakultät, Hellbrunnerstaße 34, Audi Max
AG Wirtschaftsgeographie, Prof. Dr. Christian Zeller

Eröffnung durch Rektor Prof. Dr.Dr. Hendrik Lehnert

Vortrag und Diskussion
Ein globales Konzept für ein menschenwürdiges Leben von 10 Mrd. Menschen -  der Ansatz von Cradle to Cradle

mit Prof. Dr. Michael Braungart (Leuphana Universität Lüneburg, Braungart EPEA – Internationale Umweltforschung Hamburg), Moderation: Vizerektorin Prof. Dr. Nicole Hüsing (Forschung und Nachhaltigkeit)

Energie sparen, enthaltsam sein, die Produktionsprozesse effizienter und weniger schädlich machen - alles schön und gut. Aber nur, wenn sich die Produkte und Produktionsprozesse so entwickeln, dass Verschwendung kein Problem mehr ist, und sie nicht nur weniger schädlich, sondern nützlich für Mensch und Natur sind. Durch die Digitalisierung ergeben sich völlig neue Herausforderungen für Unternehmen – beispielsweise in der Herstellung und im Vertrieb von technischen Gütern und Dienstleistungen. Daher sind neue Geschäftsmodelle notwendig.

Neue Ansätze wie „Cradle to Cradle“ versprechen, den Jahrzehnten währenden Umweltdiskussionen durch Kreislaufwirtschaft ein Ende zu bereiten. Inwiefern diese tatsächlich bei der Suche nach einem globalen Wirtschaftskonzept für ein menschenwürdiges Leben von 10 Mrd. Menschen realistisch und umsetzbar ist, möchten wir diskutieren. Ist „Cradle to Cradle“ die Lösung für globale Probleme durch Konsum? Beispiele erfolgreicher Innovationen werden behandelt wie auch die Rolle von Unternehmen zur Umsetzung des Konzeptes diskutiert.

Prof. Michael Braungart ist an der Leuphana Universität Lüneburg und bei Braungart EPEA – Internationale Umweltforschung Hamburg tätig. Er ist Mitbegründer des Kreislaufmodells „Cradle to Cradle“.

Im Anschluss an den Eröffnungsvortrag luden wir zu einem Umtrunk im Foyer des Audi Max ein.

M.Braungart

Global Citizenship Education – Bildung angesichts globaler Krisen

© privat

Dienstag, 9.11.2021, 13:15 – 14:45, online            

Unipark Nonntal, Erzabt-Klotzstr. 1
Prof. Dr. Wassilios Baros, FB Erziehungswissenschaften

Vortrag und Diskussion
Global Citizenship Education –
Bildung angesichts globaler Krisen
mit Dr. Heidi Grobbauer (KommEnt, Wien)

Globale Krisen prägen die Gegenwart und forcieren die Frage, wie sollen gesellschaftliche Entwicklungen und das Zusammenleben in einer globalisierten, sehr heterogenen Gesellschaft gestaltet werden. Diese Fragen sind eng verbunden mit Vorstellungen von zukunftsfähiger Bildung. Die UNESCO forciert mit ihren Bildungsprogrammen und -strategien die Rolle von Bildung in der Transformation hin zu einer zukunftsfähigen, ökologisch nachhaltigen und global gerechten Entwicklung. Global Citizenship Education ist ein pädagogisches Forschungs- und Praxisfeld, das in diesem Zusammenhang in den letzten Jahren international Beachtung gefunden hat. Der Vortrag gibt einen Einblick in dieses Bildungskonzept und seine grundlegenden Ausrichtungen und Spannungsfelder.

Heidi Grobbauer ist Geschäftsführerin von KommEnt und Mitglied im Leitungsteam des Universitätslehrgangs Global Citizenship Education. Sie engagiert sich seit vielen Jahren für die Stärkung von Globalem Lernen/ Global Citizenship Education im österreichischen Bildungssystem.

PRÄSENTATION
Global Citizenship Education –
Bildung angesichts globaler Krisen

Creating a New Circular Mindset: Value Creation the Natural Way + 21st Century Alchemy and the Creation of Value in a Circular Economy

Mittwoch, 10.11.21.
FH Campus Kuchl, Markt 136a, EG., E17
Dr. Michael Leube, Humanitarian Design, FH

Vorträge und Diskussion (Englisch/Deutsch)

13:30-15:00
Creating a New Circular Mindset: Value Creation the Natural Way

mit Dr. Michael Leube (FH Salzburg)

Every species on earth creates waste, but the human species is the only one creating garbage. The commodities that we design, produce and consume are made in a way nearly impossible to recycle. In this session Michal Leube will explain the main difference between the current linear economy and the circular economy. Related topics such as the sharing economy, design for durability and eco-design will be explored. Michael Leube ist Design Anthropologe und unterrichtet an der IE University in Madrid, der FH Salzburg und anderen Universitäten in Europa und den Vereinigten Staaten.


15:15-16:30

21st Century Alchemy and the Creation of Value in a Circular Economy

mit Benjamin Smits (Wien)Moderation: Dr. M. Leube (FH Salzburg)

Effekt is a footwear start up that has created low impact sneakers from 90% upcycled materials. Made from reclaimed ocean plastic, recovered footwear, industry waste and recycled textiles, Effekt have proved that businesses can achieve sustainability and circular economy goals on a very small budget.

Beyond creating footwear, the people behind the idea hope to educate future consumers, product designers and business leaders that there is great potential to unlock the economic value of waste materials when we consider them as valuable resources. Vortrag Englisch, Diskussion Englisch/Deutsch.
Benjamin Smits
is an engineer, master student, father and CEO of Effekt Footwear, www.effektfootwear.com

PRÄSENTATION
21st Century Alchemy and the Creation of Value in a Circular Economy

© M. Leube

Stadt und Umwelt in Afrika Globaler Diskurs und lokale Herausforderungen

Donnerstag, 11.11.21, 13:15-14:45
Theologische Fakultät, Universitätsplatz 1, 3. Stock, HS 103
Prof. DDr. Franz Gmainer-Pranzl, Zentrum Theologie Interkulturell und Studium der Religionen,

Vortrag und Diskussion
Stadt und Umwelt in Afrika

Globaler Diskurs und lokale Herausforderungen

mit Prof. Dr. Marie-France Chevron (Universität Wien)

Afrikanische Städte sind schon lange Teile eines globalen Diskurses der Entwicklung. Im Fokus stehen einerseits die Entwicklung selbst als Forderung, andererseits das tatsächlich stattfindende Wachsen und Werden urbaner Agglomerationen, wobei Resilienz und Nachhaltigkeit in Zusammenhang mit Umweltaspekten in der Stadt besprochen werden. Vorgestellt werden Kernbegriffe und –diskurse sowie die Umwelt- und Entwicklungsproblematik zu Stadt und Umwelt ausgehend eigener empirischer Erkenntnisse. Die Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen sowohl von Massnahmen als auch von Forschungsförderungen zu Stadt und Umwelt wird diskutiert.

Marie-France Chevron: Kultur und Sozialanthropologin an der Universität Wien, Schwerpunkte: Geschichte, Epistemologie der Ethnologie, Entwicklungstheorien und kultureller Wandel, Stadt und Umwelt (Müllproblematik und Wahrnehmung der städtischen Umwelt) in Afrika und Europa, https://ksa.univie.ac.at/chevron-marie-france/

PRÄSENTATION
Stadt und Umwelt in Afrika

 

© M. Chevron

ARTGENOSS*INNEN: EMPOWERMENT

Sonntag, 14.11.21, 18:00, hybrid
ARGEkultur, Studio, Ulrike-Gschwandtner-Str. 5 / Stream

ARTGENOSS*INNEN: EMPOWERMENT

mit Annie Sprinkle und Beth Stephens (queerfeminist artist-duo, USA)
Courtney Desiree Morris
(bildende und konzeptuelle Künstlerin und Assistenzprofessorin für Gender and Women’s Studies an der University of California, Berkeley) anstelle von Ruth Nyambura (Ecofeminist activist, Gründerin des African Ecofeminist Movement, Kenia), die kurzfristig ausfiel.
Moderation: Prof. Dr. Zoe Lefkofridi (Politics & Gender, Diversity & Equality, FB Politikwissenschaft & Soziologie, Univ. Salzburg) und Theresa Seraphin (Dramaturgie, ARGEkultur)

Ist die Erde unsere Mutter? Oder ist sie unser Lover*? – So lassen sich grob die beiden Ansätze zusammenfassen, die wir unter dem Slogan EMPOWERMENT diskutieren wollen. Das weltweite ecofeminist movement fordert, ökologische Fragen nicht ohne die Frage der Geschlechtergerechtigkeit zu diskutieren. Das ecosexual movement wählt einen anderen Zugang und setzt die persönliche Lust und das Begehren in und mit der Natur als Ausgangspunkt für ökologischen Protest.

Können sich emanzipative Bewegungen also mit Ökosystemen zusammentun? Können Feminist*innen Ökosysteme retten und anders herum? Und mit welchen Mitteln der Kunst und des Aktivismus können diese Wege gegangen werden?

Wir diskutierten mit Courtney Desiree Morris und dem Künstlerinnen-Duo Annie Sprinkle und Beth Stephens.

Die Veranstaltung ist Teil der Diskursreihe ARTGENOSS*INNEN, die sich mit den komplexen Beziehungsgeflechten zwischen den Arten auseinandersetzt. ARTGENOSS*INNEN findet im Rahmen des OPEN MIND Festivals MACHT EUCH VERWANDT! (11. bis 16.11.2021) statt.


© Julian Cash

Gut gemeint, aber mit ungewollten Folgen: Erkenntnisse aus Projekten zu Empowerment von Frauen

Montag, 15.11.21, 12:00 – 13:30, online
Dr. Isabella Uhl-Hädicke, FB Psychologie & Umweltmanagement

Vortrag und Diskussion
Gut gemeint, aber mit ungewollten Folgen:
Erkenntnisse aus Projekten zu Empowerment von Frauen
mit Prof. Dr. Nina Hansen (Groningen)

Mikrofinanzdienstleistungen beabsichtigen häufig Stärkung und Empowerment von Frauen und eine Verbesserung ihrer Lebensbedingungen. In diesem Beitrag es geht es um die Frage, welchen Einfluss und welche Folgen gut gemeinte Projekte wie zum Beispiel Mikrokredite für Begünstigte haben können. Führen diese zu einer Verbesserung der Lebensbedingungen oder zu unerwarteten kulturellen Konsequenzen? Erfahrungen zeigen, dass an die lokale Kultur angepasste Interventionen, die in Zusammenarbeit von Wissenschaft und lokalen Akteuren entwickelt werden, entscheidend sind, um nachhaltige Entwicklung zu unterstützen. Die Referentin präsentiert eigene Forschung mit aktuellen Diskussionen zum Einfluss von Entwicklungszusammenarbeit im Globalen Süden.

Nina Hansen ist Professorin für Sozial- und Kulturpsychologie an der Universität Groningen.

Die PRÄSENTATION wird auf Anfrage (sbg@suedwind.at) gerne zugeschickt.

 

© N. Hansen

Pathway to action for an Inclusive internet

Dienstag, 16.11.21, 15:15-16:45, hybrid
Kultur- und Gesellschaftswissenschaftliche Fakultät, Rudolfskai 42, HS 387
Prof. Dr. Kyoko Shinozaki, FB Politikwissenschaft und Soziologie

Vortrag und Diskussion / Englisch
Pathway to action for an Inclusive internet

mit Prof. Dr. Payal Arora (Rotterdam, online zugeschaltet)

The number of users of the internet in the global South is rising exponentially. What kind of actions and innovations are needed to create an inclusive internet environment? Why focus on user experiences among low-income communities around the world to reconstitute design? What kinds of design principles should we live by if we want a regenerative, redistributive, and resilient technological society? Join Payal Arora for her talk as she lays out a pathway for sustainable action with the next billion users at the center of re-imagination.

Payal Arora: digital anthropologist, TEDx speaker, award-winning author of several books, including ‘The Next Billion Users’ (Harvard Press); expertise: media cultures and digital inequality, global data governance, inclusive design. Professor at Erasmus University Rotterdam, Co-Founder of FemLab, a future of work initiative, https://payalarora.com/

Die AUFZEICHNUNG wird auf Anfrage (sbg@suedwind.at) gerne zugeschickt.

© Levien Willemse

Gemeinsam lernen und gestalten: BASEhabitat - Architecture for Change

Mittwoch, 17.11.21, 12:15 – 13:45, hybrid
Naturwissenschaftliche Fakultät, Hellbrunnerstraße 34, HS 432
Prof. Dr. Andreas Koch, FB Geographie und Geologie

Gemeinsam lernen und gestalten:  BASEhabitat - Architecture for Change

mit Ulrike Schwatner (Kunstuniversität Linz) anstelle von  Dr. Sigfried Atteneder, der kurzfristig ausfiel
Sandot Sukkaew und Barbara Meisl (aus Thailand online zugeschaltet)

Abgesehen von qualitätsvoller Architektur aus regionalen, leistbaren und wiederverwertbaren Baumaterialien, spielen bei BASEhabitat Projekten stets auch die größeren ökologischen, sozialen und ökonomischen Kontexte eine zentrale Rolle. Lebenswerte Gebäude, Siedlungen, Städte und Regionen und ein ressourcenschonendes, dauerhaftes Auskommen für die betreffenden Gemeinschaften sind das Ziel. Bei Projekten im globalen Süden ist für BASEhabitat essentiell, dass wir - im globalen Norden - mindestens so viel lernen und profitieren, wie unsere Partner*innen – NGOs und communities - vor Ort.

Barbara Meisl: Sozialpädagogin, Gründerin vom Kinderheim "Baan Doi" (2008)
Sigi Atteneder: Professor für nachhaltige Architektur und räumliche Gestaltung
Sandot Sukkaew: nordthailändischer Landwirt und Permakulturlehrer; seit der Planungsphase in das Projekt eingebunden.

© Baan Doi
© B. Meisl

Eco-swaraj: Radical Ecological Democracy Towards Justice and Sustainability

Donnerstag, 18.11.21, 13:15-14:45, ONLINE
Kultur- und Gesellschaftswissenschaftliche Fakultät, Rudolfskai 42, HS 387 und HS 388
Laurenz Bub BA MA, Dr. Mario Wintersteiger, FB Politikwissenschaft und Soziologie

Eco-swaraj: Radical Ecological Democracy Towards Justice and Sustainability
mit Ashish Kothari, MA (Indien, online zugeschaltet)

Faced with multiple global crises including ecological collapse, socio-economic inequality, health pandemics, and authoritarianism, there is a worldwide search for alternatives that could lead to greater justice, equity and sustainability. Eco-swaraj or Radical Ecological Democracy has emerged as one approach from experience in India, but relates closely to similar approaches in other parts of the world, all part of a Pluriverse of worldviews and practices that are showing just how we can heal our relationship with the earth and with each other. The presentation will provide several grounded alternatives, and build a framework of transformation emerging from them.

Ashish Kothari: Founder-member of Kalpavriksh, 40-year old Indian environmental action group; helps coordinate Vikalp Sangam and Global Tapestry of Alternatives; co-editor, Pluriverse: A Post-Development Dictionary'

PRÄSENTATION Eco-swaraj.

Bei Interesse an der Global Tapestry observers' list bitte melden (sbg@suedwind.at). Bei Interesse bei  Radical Ecological Democracy mitzumachen, direkt schreiben an: https://groups.google.com/forum/#!forum/radical_ecological_democracy/join

© A. Kothari

Digitalisierung im globalen Süden - Fluch oder Segen?

Montag, 22.11.21, 15:15-16:45, ONLINE!
Kultur- und Gesellschaftswissenschaftliche Fakultät, Rudolfskai 42, HS 386
Assoz. Prof. Dr. Thomas Herdin, FB Kommunikationswissenschaft

Vortrag und Diskussion
Digitalisierung im globalen Süden - Fluch oder Segen?
mit Alina Banse (RESET.org/Berlin) anstelle von Sarah-Indra Jungblut

Digitale Tools und Services bieten vielen Menschen im globalen Süden neue Bildungsmöglichkeiten und wirtschaftliche Chancen, zum Beispiel durch Online-Kurse, Apps, die wichtige Informationen über das Wetter oder Marktpreise liefern oder Techhubs, die eine globale Zusammenarbeit ermöglichen.

Aber die Digitalisierung bringt genauso auch negative Aspekte mit sich, wie die Fortführung und Verschärfung von Ungleichheiten und der digitalen Kluft. Zudem landet nicht nur tonnenweise Elektroschrott in Ländern des globalen Südens, sondern auch jede Menge Datenmüll, der dort von sog. Content-Moderator*innen verarbeitet wird.

In diesem Vortrag gibt die Vortragende einen Überblick über die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung in Ländern des globalen Südens und stellt Projekte und Lösungen vor.

Alina Banse arbeitet redaktionell bei der Stiftungsgesellschaft RESET.org in Berlin und studiert im Master Geographische Entwicklungsforschung an der Freien Universität.  Sie beschäftigt sich unter anderem mit Fragen zu Klima-Umwelt&Sozialer- Gerechtigkeit, politischer Ökologie, sowie der nachhaltigen Entwicklung des Globalen Nordens&Südens.

PRÄSENTATION Digitalisierung im globalen Süden - Fluch oder Segen?

Notizen zur Präsentation

 

 

Gleich – ungleicher – am Ungleichsten? Ein Blick auf Vermögen, Arbeit und Umwelt

Dienstag, 23.11.21, 14:00-17:00
PH Salzburg

ABGESAGT

Seminar für Pädagog*innen
Gleich – ungleicher – am Ungleichsten? Ein Blick auf Vermögen, Arbeit und Umwelt

mit Dr. Karin Fischer (Johannes Kepler Universität Linz)
Mag. Sonja Schachner-Hecht, MA (Südwind Salzburg)

Wie sieht die Welt aus in Bezug auf Vermögen und Wohlstand, und warum ist das so? Wie ist (welche) Arbeit verteilt - global gesehen - und welche Hebel für Veränderungen gibt es? Welche Unterschiede gibt es in den „alten“ Industrieländern und dem globalen Süden im Zugang zu einer qualitätsvollen Umwelt: Lebensraum, der gut genug ist, um grundlegenden Bedürfnissen zu genügen.

Wie Vermögens- und Einkommensungleichheit, Arbeit und der Zugang zu einer lebenswerten Umwelt zusammenhängen und Ungleichheiten vermindert werden könnten steht im Zentrum der Diskussion. Ebenso wird thematisiert, welche Veränderungen durch die Covid-Krise in diesen Bereichen sichtbar werden und was die Forschung dazu bereits sagen kann.

Vortragende: Dr. Mag. Karin Fischer. Materialien und didaktische Anregungen zu diesem Themenspektrum von Südwind.

 

 

Globale Arbeit – globale Kämpfe? Krise und ungleiche Entwicklung in globalen Warenketten

Mittwoch, 24.11.21, 18:00-20:00, ONLINE!
Naturwissenschaftliche Fakultät, Hellbrunnerstaße 34, HS 436
Prof. Dr. Stefanie Hürtgen, FB Wirtschaftsgeographie

Globale Arbeit – globale Kämpfe? Krise und ungleiche Entwicklung in globalen Warenketten
mit Dr. Sabrina Apricella (Berlin, online zugeschaltet)
Dr. Christian Reiner (Wien)

Während der Corona-Pandemie war viel von Engpässen in den globalen Lieferketten die Rede. Wir vertiefen den Blick auf diese globale Form kapitalistischer Produktionsorganisation und fragen nach der ihnen zugrundeliegenden Struktur sozialräumlicher Ungleichheit zwischen Nord und Süd, Ost und West, Land und Stadt usw.. Zudem diskutieren wir die Bedeutung sozialer Kämpfe für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen, u.a. am Beispiel des Logistikunternehmens Amazon. 

Sabrina Apricella, Sozialwissenschaftlerin in Berlin, hat ausführlich zu Amazon geforscht; Christian Reiner, Professor für Statistik und Ökonomie an der Lauder Business School Wien, Mitherausgeber des Buches „Globale Warenketten und ungleiche Entwicklung“.

PRÄSENTATION von Christan Reiner
Blogbeitrag von Christian Reiner

 

© S. Apicella
© C. Reiner

Wie resilient sind wir eigentlich? Good Practice Beispiele durch die COVID-19 Pandemie im Globalen Süden

Donnerstag, 25.11.21, 18:00-19:30, ONLINE
Theologische Fakultät,  www.aai.plus/webinar

Podiumsdiskussion
Wie resilient sind wir eigentlich?
Good Practice Beispiele durch die COVID-19 Pandemie im Globalen Süden

mit Dr. Karin Brunner (Univ. Graz), Dr. Oliver Pye (Univ. Bonn) , Dr. Martin Sturmer (Afrikanist, Salzburg)
Moderation: Maia Loh, BA, AAI

Die COVID-19 Krise zeigt, wie rasch Länder und Gesellschaften weltweit aus dem Gleichgewicht geraten können. Hier stellt sich insbesondere die Frage, welche Strukturen und Strategien von ausgewählten Ländern des Globalen Südens und internationalen Organisationen sich bisher bewährt haben. Expert*innen für die Regionen Afrika, Lateinamerika und Südostasien werden am Podium beleuchten, welche Rolle die Demografie, gesellschaftliche Werte, Regierungen und Reaktionsfertigkeit der Gesellschaft ausgewählter Länder, aber auch ihre Erfahrungen mit früheren Epidemien bei der Überwältigung von Covid-19 spielen.

Karin Brunner: Lateinamerika Expert*in mit Fokus auf Medizin- und Pflegeethik, Universität Graz; Oliver Pye: Abteilung für Südostasienwissenschaft, Universität Bonn
Martin Sturmer: Afrikanist und Gründer von afrika.info

Diese Veranstaltung ist eine Koop mit: AAI Salzburg, afrika.info, Stiftung Asienhaus Köln, Österreichisches Lateinamerika Institut, Zentrum Theologie interkulturell Studium der Religionen, Uni Salzbur

Die AUFNAHME kann hier nachgesehen werden.

Die Zukunft der EU-Afrika Handelsbeziehungen auf dem Prüfstand

Montag, 29.11.21, 15:15-16:45, ONLINE
Yannick Stiller, M.Sc., FB Politikwissenschaft

Vortrag und Diskussion
Die Zukunft der EU-Afrika Handelsbeziehungen auf dem Prüfstand
mit Dr. Boniface Mabanza (Heidelberg)

Seit 2002 verhandelt die EU mit den afrikanischen Ländern die so genannten Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (WPA). In den meisten Regionen steckt der Verhandlungsprozess in einer großen Krise. In diesem Vortrag wollen wir den Stand der WPA-Verhandlungen skizzieren und u.a. die Fragen aufgreifen, welche Akteur*innen  die Verhandlungen aus welchen Motiven beeinflussen, ob die WPA für koloniale Kontinuitäten stehen und ob Handelsliberalisierung überhaupt den richtigen Weg angesichts multipler globaler Krisen darstellt. Wie sind die WPA im Hinblick auf die entstehende Panafrikanische Freihandelszone /African Continental Free Trade Area (AfCFTA) und die von zahlreichen afrikanischen Intellektuellen und Basisbewegungen im Angesicht der sozio-ökonomischen Auswirkungen von COVID-19 geforderten Alternativen einzuordnen? 

Boniface Mabanza wurde in der DR Kongo geboren, er arbeitet seit 2008 als Koordinator der Kirchlichen Arbeitsstelle Südliches Afrika in der Werkstatt Ökonomie/Heidelberg. Zu seinen Schwerpunktthemen gehören die EU-Afrika Handelsbeziehungen.

PRÄSENTATION
Die Zukunft der EU-Afrika Handelsbeziehungen auf dem Prüfstand

 

 

© Oikocredit Westdeutscher Förderkreis

Bici-Bles

© Karin Harrasser, Sarah Sander

ABGESAGT:
verschoben auf den Frühling 2022

Montag, 29.11.21, 19:30
Salzburger Filmkulturzentrum Das Kino, Giselakai 11

Film und Gespräch
Bici-Bles

Europapremiere/ Produktionskollektiv A la hora 30
(Kolumbien 2021, 25 min Spanisch mit deutschen Untertitel)
mit Sebastian Palasser, MA (Co-Produzent, Wien)

Der Film dokumentiert, wie Fahrradfahren in der kolumbianischen Metropole Cali zum Treffpunkt zivilgesellschaftlichen Engagements wurde. Er zeigt zum einen Fahrradgebrauch als tägliche Praxis der ökonomisch Schwachen, die die relativ freie Bewegung in der für Autos gebauten Stadt ermöglicht. Das Produktionskollektiv A la hora 30 befragt aber auch Fahrradaktivist*innen über ihre Fahrradutopien, die gleichzeitig Utopien einer gerechteren und umweltfreundlicheren Stadt sind. Nicht zuletzt ist der kollektive Charakter des Filmprojekts interessant: Er wurde als Kollaboration mehrerer kolumbianischer Medien- und Kunstkollektive und Studierenden der Kunstuniversität Linz hergestellt.

Sebastian Palasser: Kultur- und Politikwissenschaftler. Teil des Film-Produktionsteams sowie Mastarbeits-Forschung zu Stadtentwicklung, Fahrrad und kollektivem Film. Hat u.a. in Linz, Bogotá und Cali studiert.

Eintritt frei
Wir bitten Sie Ihre Karte online zu reservieren unter www.daskino.at

The Politics of Knowledge: Decolonizing Arts and Education

Dienstag, 30.11.21, 13:15-14:45, ONLINE!
Kultur- und Gesellschaftswissenschaftliche Fakultät
Prof. Dr. Zoe Lefkofridi, FB Politikwissenschaft & Soziologie

Vortrag und Diskussion (Englisch)
The Politics of Knowledge: Decolonizing Arts and Education
Prof. Dr. Rina Malagayo Alluri (Indien/Philippinen/Kanada)
& Weina Zhao, MA (China/Österreich)
Moderation: Prof. Dr. Zoe Lefkofridi, Politics & Gender, Diversity & Equality

This critical discussion questions the politics of knowledge by problematizing intersectional identity markers within areas such as academia, the arts and social spaces.  The speakers will share insights from their personal and professional experiences and assert how the re-centering and re-claiming of knowledge is an ongoing effort towards structural transformation. 

Rina Alluri was born in Mumbai, India to a Filipino Mother and Indian Father; worked and lived around the world and now calls Salzburg home. Assistant Professor and Head of the Unit of Peace and Conflict Studies, Univ. of Innsbruck;  co-founder of the BIPOC Circle in Salzburg.

Weina Zhao was born in Beijing and grew up in Vienna; studied East Asian Studies; author and filmmaker who tries to challenge our viewing and thinking habits. Co-director of the recently released film Weiyena: The long march home, which documents her family histories in China and Austria. Co-founder of the Asian diaspora zine Perilla. 

Die AUFZEICHNUNG wird auf Anfrage (sbg@suedwind.at) gerne zugeschickt.

Literaturliste

© R. Alluri
© W.Zhao

Grenzenlos und unverschämt

Dienstag, 30.11.21, 15:15-16:45, ONLINE!
Kultur- und Gesellschaftswissenschaftliche Fakultät
Prof. Dr. Zoe Lefkofridi/Politik & Geschlecht, Diversität & Gleichheit, PLUS & Prof. Dr. Michaela Schwarzbauer, Musikpädagogik/Universität Mozarteum
Diese Veranstaltung ist Teil der Gender Lecture & Performance Series.

Performance/Lesung
Grenzenlos und unverschämt

mit Yeji Cho und Mila Suttree (Universität Mozarteum Salzburg)


Die Veranstaltung will mit May Ayim eine Persönlichkeit in den Mittelpunkt stellen, die ganz unmittelbar die Spannung zwischen ihrer Heimat - Deutschland - und ihrer Abkunft väterlicherseits - Ghana - erfahren musste. In vielen Situationen des alltäglichen Lebens erlebten sich May Ayim und ihre Begleiterinnen in der ISD - der Initiative schwarze Deutsche und Schwarze in Deutschland - als bloße Besucherinnen in ihrem Heimatland. May Ayim brachte ihre Emotionen, aber auch ihre politischen Überzeugungen in wissenschaftlichen Arbeiten, aber auch in Gedichten zum Ausdruck. 

Ganz bewusst werden in einer Lesung durch Studierende der Schauspielklasse am Mozarteum nicht Mays Worte in den Mittelpunkt gestellt. Vielmehr soll  eine Annäherung an diese schillernde Gestalt durch einen Text von Silke Mertens, Chefredakteurin der FAZ, zu Diskussion anregen.  

Yeji Cho wurde 1992 in Südkorea geboren und hat in Seoul an der National University Wirtschaftswissenschaften und Internationale Politik studiert. Seit 2019 studiert sie Schauspiel an der Universität Mozarteum Salzburg und ist als Schauspielerin, Sängerin und Regisseurin tätig.

Mila Suttree ist von Geburt an verwirrt. Er brauchte lange, bis er die Sprachen, mit denen er aufgewachsen ist, unterscheiden konnte. Nachdem das einigermaßen gelungen war, hat er sich für Mathematik begeistert und auch kurz studiert. Als er merkte, dass er eigentlich gar nicht wusste, was er wollte, studierte er Philosophie. Jetzt probiert er es mit der Schauspielerei. Mal schauen, ob sich der Knoten irgendwann löst...

Die Aufzeichnung der Lesung wird auf Anfrage (sbg@suedwind.at) gerne zugeschickt.

© Y. Cho
© M.Suttree

erstmals in Linz!

Entwicklungspolitische Hochschulwochen erstmals in Linz!
Johannes Kepler Universität, Kunstuniversität und Pädagogische Hochschule OÖ kooperieren mit Südwind und geben weltumspannenden Zukunftsfragen eine Bühne. Einige Vortragende, die in Salzburg eingeladen sind, sind auch in Linz zu Gast.

Darüber hinaus wird dort unter dem Titel „Entwicklung wohin? Kontinuitäten unterbrechen – Nord-Süd verbinden – Neues verhandeln“ globale Gerechtigkeit philosophiert, der internationalen Handelspolitik auf den Grund gegangen, mit Aktivist*innen aus Kolumbien das Fahrrad als Werkzeug des Widerstands entdeckt und Wissen „dekolonisiert“.

Detailprogramm hier: https://www.jku.at/institut-fuer-soziologie/ephsw2021/