Gaskonferenz: Südwind unterstützt Forderungen von „Don't Gas Africa“ und kritisiert gewaltsames Vorgehen der Polizei

Menschenrechtsorganisation sieht koloniale Ausbeutungsmuster bei Gasförderprojekten in Afrika: "Ausbau von Gasinfrastruktur verschleppt den dringend notwendigen Systemwandel"

Wien (OTS) - Die österreichische Menschenrechtsorganisation Südwind fordert in Solidarität mit der afrikanischen Initiative Don't Gas Africa einen sofortigen Stopp der Gasextraktion in afrikanischen Ländern für den europäischen Verbrauch. „Viele Gasförderprojekte in afrikanischen Ländern folgen einem kolonialen Ausbeutungsmuster“, erklärt Joachim Raich, Sprecher für Klimagerechtigkeit bei Südwind. „Das Gas wird in Afrika aus dem Boden geholt und in Europa verbrannt. Dennoch bleibt die lokale Bevölkerung selbst oft in Energiearmut zurück, wie Zahlen der Internationaler Energieagentur zeigen. Demnach haben mehr als vier von zehn Menschen in Afrika keinen Zugang zu Elektrizität.“ Südwind unterstützt die Forderungen von Don't Gas Africa nach einer Energiedemokratie, in der alle Menschen einen selbstbestimmten Zugang zu Energie ermöglicht wird, die erneuerbare Energiewende vorangetrieben wird und fossile Brennstoffe im Boden bleiben.

Die österreichische Menschenrechtsorganisation zeigt sich solidarisch mit den friedlich Protestierenden gegen die Gaskonferenz in Wien, denen auch Aktivist:innen der afrikanischen Kampagne Don’t Gas Africa angehören. „Spontane Proteste sind Ausdruck des demokratischen Versammlungsrechts und der freien, politischen Meinungsäußerung. Das gewaltsame Vorgehen der Polizei in Wien ist in keinster Weise nachvollziehbar“, so Raich.

Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine haben große Energiekonzerne Rekordgewinne verbucht, während die Bevölkerung mit rasant steigenden Preisen und Energiearmut konfrontiert war. „Die weitere Förderung fossiler Energien und die damit einhergehenden Schäden an Klima und Natur verschärfen die globale Ungleichheit immer weiter. Afrikanische Länder zählen schon heute zu den am stärksten von der Klimakrise betroffenen Weltregionen. Der weitere Ausbau von Gasinfrastruktur verschleppt den dringend notwendigen und längt realisierbaren Systemwandel hin zu einer sauberen, erneuerbaren und selbstbestimmten Zukunft. Aktivistinnen und Aktivisten, die sich friedlich dafür einsetzen, haben allen Grund dazu“, sagt Joachim Raich.

 

Rückfragehinweis:
Vincent Sufiyan
Kommunikationsleiter Südwind
Tel.: 0650 96 77577
Email: vincent.sufiyan@suedwind.at