Südwind zum Tag der Jugend: Jugendarbeit braucht politische Partizipation

Zwei jugendliche Frauen diskutieren. Die Person links hält ein Schild mit der Aufschrift "Enough for all, forever."
Foto: Südwind

Österreichs Jugend blickt kritisch in die Zukunft – Südwind-Angebote schaffen Perspektiven und verbinden regionales Engagement mit EU-Politik – Politik gefordert Jugendpartizipation zu fördern

Wien, 10. August 2022: Ob Klimagerechtigkeit, Corona-Pandemie oder der Umgang mit Migration und internationalen Krisen, Jugendliche und junge Erwachsene sind aktuell in vielen Lebenslagen mit globalen Fragestellungen konfrontiert und häufig die Hauptbetroffenen von politischen Entscheidungen. Gleichzeitig zeigt eine diesjährige SORA-Jugendstudie ein tieferschüttertes Vertrauen der Jugend in die Politik: Mehr als ein Drittel der 16- bis 25-Jährigen glaubt, dass sich die Politik „überhaupt nicht für sie interessiert“ und nur 6 Prozent fühlen sich „gut vertreten“. Anlässlich des Internationalen Tags der Jugend am 12. August fordert Südwind daher eine stärkere Einbindung junger Menschen in die Problemlösung und somit in politische Entscheidungsprozesse. „Jugendliche sind permanent mit globalen Krisen konfrontiert. Ihre Ideen für eine lebenswerte Zukunft werden aber viel zu selten auf höchster politischer Ebene unterstützt“, sagt Südwind-Geschäftsführer Konrad Rehling. „Um jungen Menschen Zukunftsperspektiven aufzuzeigen, ist die Bundesregierung dringend gefordert, die politische Partizipation junger Menschen gezielt zu fördern.“

Sowohl die Ziele der EU-Jugendstrategie 2019-2027, an denen sich auch die Österreichische Jugendstrategie orientiert, als auch die Ziele des  diesjährigen Europäischen Jahrs der Jugend sehen den „Einbezug der Jugendperspektive in alle Politikbereiche“ vor. Konkrete Umsetzungsschritte dieser Strategie sind jedoch mangelhaft, wie nicht zuletzt die SORA-Umfrageergebnisse zeigen.

Die österreichische Menschenrechtsorganisation Südwind setzt sich seit vielen Jahren im Rahmen unterschiedlicher Initiativen dafür ein, Jugendlichen politische Prozesse näherzubringen und Mitsprachemöglichkeiten zu eröffnen. Projekte in ganz Österreich bieten abwechslungsreiche Möglichkeiten zur Teilhabe.

  • Mit YUPAD (Youth Participatory Budgets Empowering Young People Using Big Data) unterstützt Südwind gemeinsam mit Partnern aus acht Ländern Behörden dabei, partizipative Jugendbudgets einzurichten, damit junge Menschen mit diesen Budgets konkrete Projektideen umsetzen können.
  • Bei CeNEET steht Kreislaufwirtschaft als Kompetenz für den Arbeitsmarkt im Zentrum. Junge Menschen lernen, was nachhaltiges Wirtschaften umfasst und welche Fertigkeiten für Wiederverwertung, Reparatur und Upcycling am Arbeitsmarkt benötigt werden. Bei Studienreisen in Partnerländer lernen Jugendliche Best-Practice Projekte aus nächster Nähe kennen.
  • Bei ACTJUST diskutieren Jugendliche aus sieben europäischen Ländern Wege zur Bewältigung der Klimakrise. Gemeinsam mit Jugendorganisationen planen sie Aktionen, um das Bewusstsein in der Bevölkerung und bei Entscheidungsträger*innen zu steigern.
  • Mit My Creativity – My Power soll die politische Beteiligung von Jugendlichen über kreative Fähigkeiten gefördert werden. Teilnehmer*innen aus Italien, Polen, Slowenien und Österreich erarbeiten und formulieren gemeinsam Wünsche und Forderungen und bringen diese durch Kunstaktionen (Theater, Performance, Musik, Tanz, Illustration, digitales Storytelling) zum Ausdruck.


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