Südwind beim 8. Weltweiten Klimastreik
Südwind beim 8. Weltweiten Klimastreik / © Südwind Sufiyan
Südwind beim 8. Weltweiten Klimastreik
Südwind beim 8. Weltweiten Klimastreik / © Südwind Sufiyan
Südwind beim 8. Weltweiten Klimastreik
Südwind beim 8. Weltweiten Klimastreik / © Südwind Sufiyan

Südwind zum Klimastreik: Österreich lässt Hauptbetroffene der Klimakrise im Stich

Menschenrechtsorganisation kritisiert mangelhafte Hilfe vor Ort, fehlende Unterstützung für Schutzsuchende und Versagen bei der CO2-Reduktion 

Wien, am 24. September 2021. Anlässlich des achten weltweiten Klimastreiks fordert die Menschenrechtsorganisation Südwind von reichen Industrienationen mehr Unterstützung für die von der Klimakrise besonders hart getroffenen ärmeren Weltregionen. „In Bezug auf Klimagerechtigkeit ist Österreich ein echtes Negativbeispiel und hinkt in allen Belangen hinterher“, sagt Konrad Rehling, Geschäftsführer von Südwind. „Die Bundesregierung bietet aktuell kaum Unterstützung für Schutzsuchende, viel zu geringe Mittel für Hilfe vor Ort und Entwicklungszusammenarbeit und auch die CO2-Bilanz Österreichs konnte in den letzten 30 Jahren nicht entscheidend verbessert werden.“ Während die G-20 Länder für 75 Prozent aller Emissionen verantwortlich sind, wird die Klimakrise für arme Menschen und Communities zur Überlebensfrage. Alleine 2020 mussten laut Vereinten Nationen rund 30 Millionen Menschen aufgrund von kurzfristigen Naturkatastrophen ihre Heimat verlassen. Für diese Menschen gibt es bisher kein rechtliches Schutzsystem. Südwind unterstützt daher den Globalen Klimastreik von Fridays For Future und fordert eine echte Trendwende in der Klimapolitik, weg von Minimalkompromissen und hin zu einem echten internationalen Schulterschluss, um humanitäre Katastrophen zu verhindern. Konrad Rehling: „Gerade reichere Länder wie Österreich müssen ihre stets aufgeschobenen Versprechen endlich einlösen, sowohl beim Klimaschutz als auch beim Schutz vor Vertreibung, Gewalt und Armut.“ 

Österreichs Beiträge für Hilfe vor Ort hinken seit Jahren den internationalen Vorgaben hinterher. Das gemeinsame OECD-Ziel sieht vor, dass reiche Länder 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens für Entwicklungsleistungen zur Verfügung zu stellen. Im Vorjahr lag der österreichische Beitrag nur bei 0,29 Prozent, ganz anders als etwa in Deutschland, Norwegen oder Schweden, wo die Hilfsbeiträge sogar über dem vereinbarten 0,7 Prozent-Ziel lagen. Auch beim Klimaschutz zählt Österreich zu den Nachzüglern und scheitert seit Jahren an der vereinbarten CO2-Reduktion. 

„Dramatische Hungersnöte, Waldbrände und Überschwemmungen haben heuer einmal mehr verdeutlicht, wie gefährlich die Klimakrise für uns Menschen ist. Nur wenn wir uns solidarisch zeigen, können wir künftigen Katastrophen vorbeugen“, sagt Südwind-Geschäftsführer Rehling. Zusätzlich zur EU-Klimaneutralität schon bis 2040 anstatt erst 2050 fordert Südwind einen Schutzmechanismus für Menschen, die aufgrund der Klimakrise ihr Zuhause verlassen müssen. Dazu zählen ausreichend finanzielle Mittel für arme Länder für Anpassungsmaßnahmen, legale Wege für Migration sowie ein Lieferkettengesetz, das die Ausbeutung von Mensch und Natur durch internationale Unternehmen unter Strafe stellt.