SportpolitikerInnen unterzeichnen Nosso Jogo Petition für bindende Menschenrechtsstandards bei Olympischen Spielen

Wien, 27. April 2016 – 100 Tage vor dem Start der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro unterzeichnen führende SportpolitikerInnen – darunter Sportminister Hans Peter Doskozil und Dieter Brosz, Vorsitzender des Sportausschusses im Parlament

Die Initiative Nosso Jogo, die sich für Olympische Spiele ohne Vertreibung, Gewalt und Ausbeutung einsetzt, wird bereits von prominenten SportlerInnen wie der österreichischen Kanutin Ana Roxana Lehaci und dem Segler Andreas Hanakamp unterstützt. Nun beziehen auch österreichische PolitikerInnen für die Menschenrechte Stellung.

Sportminister Hans Peter Doskozil strich bei der Unterzeichnung hervor, dass die Einhaltung der Menschenrechte in allen Bereichen oberste Priorität einnehmen muss. "Der Fair-Play Gedanke darf nicht nur für den sportlichen Wettkampf gelten. Dieser muss auch im Umfeld des Sports zum Tragen kommen, damit all jene, die zum Gelingen von sportlichen Großereignissen ihren Beitrag leisten, dabei auch menschenwürdige Voraussetzungen schaffen", so Minister Doskozil.

Dieter Brosz, Vorsitzender des Sportausschusses im Parlament und Sportsprecher der Grünen, kritisiert, dass Menschenrechtsverletzungen gerade in der jüngeren Vergangenheit bei der Vergabe internationaler Sportgroßveranstaltungen eine völlig untergeordnete Rolle gespielt haben, und begrüßt die Aufmerksamkeit, die Initiativen wie Nosso Jogo auch diesem Aspekt von Olympischen Spielen einräumen.

Claudia Gamon, Sportsprecherin von NEOS, fordert: "Sportgroßveranstaltungen müssen ihre eigenen sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Folgen für die Austragungsorte mit in eine Gesamtrechnung aufnehmen, wenn sie im 21. Jahrhundert weiterhin eine positive Rolle spielen wollen."

Hermann Krist, Sportsprecher von der SPÖ, unterstreicht: "Es darf nicht sein, dass ein IOC oder auch die FIFA stillschweigend Menschenrechtsverletzungen und völlig inakzeptable Arbeitsbedingungen in den Austragungsländern einfach zur Kenntnis nehmen und diese als nationale Probleme abtun."

Johannes Rauch, Sportsprecher von der ÖVP, sieht es als entscheidend, dass Sportgroßveranstaltungen friedlich und völkerverbindend ablaufen. "Menschenrechtsstandards, ökonomische und ökologische Standards sind unerlässlich. Mir geht es um gewaltfreien, sauberen und dopingfreien Sport."

Petra Steger, Sportsprecherin von der FPÖ, betont, dass auch bei Sportgroßveranstaltungen die Menschenrechte eingehalten werden. "Gerade Fairness und Gleichberechtigung sind mir ein besonderes Anliegen – nicht nur im Sport, sondern auch im gesellschaftlichen Zusammenleben."

Auch Ulrike Weigerstorfer, Sportsprecherin von Team Stronach, unterstützte die Petition von Nosso Jogo mit ihrer Unterschrift.

1.800 ÖsterreicherInnen haben die im März gestartete Petition bis dato unterschrieben. Martin Kainz, Koordinator von Nosso Jogo, freut sich über die breite Unterstützung und motiviert die sportbegeisterten ÖsterreicherInnen sich mit ihrer Stimme den Forderungen anzuschließen: "Schon in den Grundprinzipien des Olympismus sind Menschenwürde, Frieden und Einheit als zentrale Aspekte verankert. Gemeinsam können wir es schaffen, dass die Olympischen Spiele in Zukunft nicht nur ein Fest des Sports, sondern auch ein Fest der Menschenrechte werden."


Fotos:
Fotos von der Unterzeichnung der Nosso Jogo Petition im Parlament können ab 14:30 Uhr heruntergeladen werden unter nossojogo.at/presse


Hintergrundinformationen:

 

Rückfragehinweis:
Konrad Rehling
Südwind
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E-Mail: konrad.rehling@suedwind.at

Martin Kainz
fairplay – Initiative für Vielfalt und Antidiskriminierung
VIDC – Wiener Institut für Internationalen Dialog und Zusammenarbeit
Tel: +43 1/713 35 94 - 64
E-Mail: kainz@vidc.org


Die gemeinsame Initiative Nosso Jogo (Portugiesisch für "Unser Spiel") von fairplay am Wiener Institut für Internationalen Dialog und Zusammenarbeit (VIDC), Südwind, Dreikönigsaktion, Frauen*solidarität, dem Österreichischen Lateinamerika-Institut, dem Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte und Globalista steht für eine innovative entwicklungspolitische Bildungs-, Kultur- und Informationsarbeit und setzt sich für bindende Menschenrechtsstandards bei Sportgroßevents ein. Mehr Infos zu Nosso Jogo finden Sie unter nossojogo.at.

Die Initiative "Nosso Jogo – Initiative für globales Fair Play" wird mit finanzieller Unterstützung der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit durchgeführt.