Ein Wochenende im Zeichen von Menschlichkeit und Verantwortung

Von 1. bis 3. November fand in Kooperation mit dem Dokumentarfilmfestival Crossroads und Seebrücke eine Veranstaltungsreihe in Graz statt.

In Kooperation mit dem Dokumentarfilmfestival Crossroads und Seebrücke Graz fanden im Rahmen des EU Projektes „Snapshots from the borders“ von 1. bis 3. November eine Filmvorführung, zwei Podiumsdiskussionen und eine Konferenz zum Thema mehr Menschlichkeit mit Blick auf Flucht und Migration im Forum Stadtpark in Graz statt.

Meine Flucht, meine Ankunft – Der Weg eines Teenagers durch die Sahara, über Libyen und das Meer nach Europa

Filimon Mebrhatom, ein junger geflüchteter Aktivist aus Eritrea erzählte im Zuge einer Podiumsdiskussion von seinen Fluchterfahrungen in der Wüste, in Lybien und auf dem Mittelmeer. Filimon arbeitet zurzeit an einem Buch um Menschen in Europa über das zahlreiche Sterben in der Wüste, über die Gewalt und die Morde in Lybien und auch über des Respekt den SeenotretterInnen verdienen, zu berichten

Solidarität statt Festung Europa
Fluchtursachen bekämpfen, nicht Menschen auf der Flucht

Bei einer weiteren Diskussion war Florian Stadler, Seenotretter und Head of mission der ersten Rettungsmission des Schiffes Iuventa unter den Podiumsgästen.

Er berichtete, wie die junge Crew tausende Menschen in Seenot retten konnte und dafür nun von der italienischen Justiz gegen 10 Crewmitglieder wegen Beihilfe zur illegalen Einwanderung ermittelt wird.

Filmvorführung: Iuventa

Der Film zeigt eine Gruppe junger engagierter Menschen welche über eine Crowdfunding-Kampagne einen umgebauten Fischkutter kaufen. Im darauffolgenden Jahr starten sie mit ihrem Schiff „Iuventa“ zur ersten Seenotrettungsmission im Mittelmeer.

Nach fast zwei Jahren Einsatz und ca. 14.000 auf hoher See geretteter Menschen wurde das Schiff im August 2017 plötzlich beschlagnahmt und von den italienischen Behörden in Lampedusa festgesetzt. Seitdem kursiert u.a. der Vorwurf der Kooperation mit Schlepperbanden. Die bewegende Geschichte wurde von Regisseur Michele Cinque festgehalten.

Kongress „Fortress Europe“

Am 2. und 3. November versammelten sich aktive Menschen, welche die Festung Europa und ihre Menschenfeindlichkeit nicht hinnehmen möchten. Darunter engagierte BürgerInnen, WissenschafterInnen, NGO MitarbeiterInnen und Menschen mit Fluchterfahrung. Zahlreiche Berichte von gewalttätigen Pushbacks und dem zahlreichen Tod im Mittelmeer zeigten ein schändliches Bild von Europa. Durch die internationale Vernetzung soll die Arbeit für eine menschlichere Migrationspolitik und die Einhaltung von Menschenrechten in Europa gestärkt werden.

Fotocredit: Südwind