Osterhasen-Check 2019

Der Trend zum bio-fairen Osterhasen

Schoko-Osterhasen-Check 2019 von Südwind und GLOBAL 2000 mit sechs Siegern.

Wien, 2. April 2019 – Auch dieses Jahr haben SÜDWIND und GLOBAL 2000 wieder Schoko-Osterhasen unter die Lupe genommen. Der Osterhasen-Check 2019 hilft KonsumentInnen bei der Auswahl: Ein Ampelsystem informiert über die ökologische und soziale Qualität von 29 Schoko-Osterhasen aus österreichischen Supermärkten: Testsieger wurden die Hasen  “EZA Osterhase aus biologischer Milchschokolade“ erhältlich in den Weltläden, “Favorina Bio-Confiserie-Osterhase“ von Lidl, “Natur aktiv Bio Confiserie Osterhase“ von Hofer, “Natur pur Bio-Osterhase” von Spar, “Natürlich für uns-Osterhase” erhältlich bei M-Preis und Unimarkt und der “Schönenberger Vegane Schoko-Osterhase” erhältlich bei Denn`s. 

Gleich sechs Test-Sieger – Trend geht in Richtung Nachhaltigkeit 

“Nach unseren Kampagnen und Osterhasen-Checks in den Vorjahren ist das Angebot von sozial und ökologisch zertifizierten Schokolade-Osterhasen stark gewachsen. Zum ersten Mal zählen wir ganze sechs Test-Sieger und knapp zwei Drittel der Osterhasen konnten wir mit grün in zumindest einem Bereich bewerten. Ein Trend in Richtung Nachhaltigkeit ist klar festzustellen”, freut sich Caroline Sommeregger von Südwind über den Erfolg der Initiative. Die Test-Sieger sind sowohl Fairtrade- als auch Bio-zertifiziert. 

Von den testweise eingekauften Schoko-Hasen wurden heuer weniger als ein Drittel, nämlich neun Schoko-Osterhasen, aufgrund fehlender Zertifizierung mit “rot” bewertet, 2016 waren es noch über die Hälfte. Zwei Produkte wurden mit “orange” bewertet, da die vorliegende Zertifizierung nur Mindeststandards festlegt. 

Prekäre Einkommenssituation für KakaoproduzentInnen und Kinderarbeit 

Etwa zwei Drittel der weltweit verfügbaren Kakaobohnen werden von KleinbäuerInnen in der Elfenbeinküste, in Ghana und in Indonesien produziert. In Ghana verdienen KakaobäuerInnen rund 80 Cent am Tag, in der Elfenbeinküste rund 50 Cent. Über zwei Millionen Kinder arbeiten in dieser Region unter missbräuchlichen Bedingungen im Kakaoanbau. „Der Gewinn für die Bauern und Bäuerinnen ist so gering, dass sie in vielen Fällen keine LandarbeiterInnen anstellen können. Oft müssen die eigenen oder fremde Kinder die anstrengende und gefährliche Arbeit erledigen“, beschreibt Caroline Sommeregger von Südwind die Situation in Ghana und der Elfenbeinküste. Martin Wildenberg von GLOBAL 2000 fügt hinzu: “Gerade im konventionellen Kakaoanbau werden oft gefährliche Pestizidcocktails eingesetzt, mit verheerenden Auswirkungen für die Umwelt und die KleinbäuerInnen.” Sommeregger und Wildenberg empfehlen unisono: „Wer Kinderarbeit ausschließen, ein besseres Einkommen für die Produzentinnen und Produzenten garantieren möchte und an die Umwelt denkt, sollte Osterhasen mit dem Fairtrade- und einem Bio-Siegel einkaufen.” 

Alle Schoko-Hasen von EZA Fairer Handel sind übrigens nicht nur 100% FAIR und BIO, sondern Kakao und Rohrzucker sind auch rückverfolgbar bis zu den Ursprungskooperativen. Sie sind österreichweit in allen Weltläden zu finden. 

Bewertungskriterien 

Die Menschenrechtsorganisation Südwind und die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 haben 29 Schokolade-Osterhasen hinsichtlich ihrer sozialen und ökologischen Qualität bewertet, basierend auf den unabhängigen Gütesiegeln FAIRTRADE, UTZ und dem EU-Bio-Siegel. Unternehmenseigene Nachhaltigkeitsinitiativen der Schokolade-Anbieter wurden in diesem Test nicht berücksichtigt, da sie am Produkt für die KonsumentInnen nicht nachvollziehbar sind. „Nachhaltigkeitsinitiativen von Unternehmen sind begrüßenswert, sie sind aber kein Ersatz für unabhängige Kontrollen“, erklärt Sommeregger das Vorgehen bei der Bewertung. 

Hintergrundinformationen

●       Der Osterhasen-Check 2019 zum Download oder unter www.suedwind.at/osterhasen-check2019 
●       Der Gütesiegel-Check von Global 2000 und Südwind zum Download. 
●       Factsheet „Bittersüße Schokolade“ zum Download 

Wer sich über den Osterhasen-Einkauf hinaus für Menschenrechte in globalen Produktionsketten einsetzen möchte empfehlen Südwind und GLOBAL 2000 die Unterzeichnung der aktuellen Petition “Rechte für Menschen - Regeln für Konzerne!” auf der Plattform-Website www.anders-handeln.at 

Fotos und Grafiken 
Druckfähige Fotos und Grafiken zum honorarfreien Abdruck unter Angabe des Copyrights zum Download finden Sie HIER.

Rückfragehinweis 
Mag.a Caroline Sommeregger, Südwind, caroline.sommeregger@suedwind.at, +43 512 58 24 18 oder +43 680 144 3787

Mag. Lydia Matzka-Saboi, GLOBAL 2000 Pressesprecherin, presse@global2000.at, +43 699 14 2000 26

Dr. Martin Wildenberg, GLOBAL 2000 Nachhaltigkeits-Experte, martin.wildenberg@global2000.at, +43 699 14 2000 46


Südwind setzt sich als entwicklungspolitische Nichtregierungsorganisation seit 40 Jahren für eine nachhaltige globale Entwicklung, Menschenrechte und faire Arbeitsbedingungen weltweit ein. Durch schulische und außerschulische Bildungsarbeit, die Herausgabe des Südwind-Magazins und anderer Publikationen thematisiert Südwind in Österreich globale Zusammenhänge und ihre Auswirkungen. Mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen, Kampagnen- und Informationsarbeit, engagiert sich Südwind für eine gerechtere Welt. www.suedwind.at