Mehr als jedes zehnte Kind in der Republik Moldau (11%) wächst getrennt von seinen biologischen Eltern in staatlichen Einrichtungen oder Pflegefamilien auf. Viele dieser Kinder sind von Ausbeutung, Missbrauch und Vernachlässigung betroffen. Die Gründe dafür reichen von Armut und Arbeitsmigration über Alkoholismus und Gewalt bis hin zu Menschenhandel.

Besonders schwierig ist der Übergang ins Erwachsenenalter. Mit 18 Jahren muss die staatliche Betreuung verlassen werden und die jungen Erwachsenen sind auf sich alleine gestellt. Ohne familiären Rückhalt schaffen es viele nicht, in der Arbeitswelt und Gesellschaft Fuß zu fassen, werden obdachlos und leben auf der Straße.

Genau mit diesen ehemaligen Heimkindern arbeitet das Südwind-Projekt „Future Youth Moldova“. Sie erhalten Unterstützung bei der Berufsausbildung und beim Start in ein eigenständiges Leben. Gleichzeitig sollen Behörden für die Herausforderungen der ehemaligen Heimkinder sensibilisiert und die Vernetzung untereinander gefördert werden.

Gemeinsam mit Partnerorganisationen vor Ort ermöglicht Südwind…

eine Karriereberatung für junge Erwachsene, die staatliche Einrichtungen verlassen haben, sowie Gespräche mit berufsbildenden Schulen;

temporäre Unterkunftsmöglichkeit und psychologische Betreuung für ehemalige Heimkinder durch Renovierung und Einrichtung eines „CoTin“ Youth Corners;

… eine individuelle Unterstützung und Beratung für die betroffenen Jugendlichen, eine rechtliche Hilfestellung (Beruf, Gesundheit, Bildung), Empowerment in Form von Bildungs- und Kreativworkshops sowie die Entwicklung von entsprechenden Bildungsmaterialien;

Trainings für Vormundschaftsbehörden und regionale Verwaltungen, Erfahrungsaustausch zwischen berufsbildenden Schulen und Behörden in Moldau und Österreich, Trainings für Lehrer*innen in berufsbildenden Schulen;

… die Erstellung von Handlungsempfehlungen für die Politik und Abhaltung von Austauschtreffen mit Vertreter*innen der Regionalpolitik und Regionalverwaltung

Dieses Projekt wird mit Unterstützung der Österreichischen Entwicklungsarbeit finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die Österreichische Entwicklungsarbeit haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.