Billigkleidung – NäherInnen zahlen drauf

TextilarbeiterInnen, die im Rana Plaza gearbeitet haben (c)Christina Schröder
Das SÜDWIND-Rechercheteam mit KollegInnen des Bangladesh Center for Worker Solidarity (c) Christina Schröder

Dies führt uns in der 20. Ausgabe unseres Handeln für Eine Welt-Folder vor Augen, wie zäh Verbesserungen zu erreichen sind – und dass beständiges Dranbleiben vonnöten ist, um eine Revidierung zu verhindern: Aktuell wird die Verlängerung des richtungsweisenden „Accord“ für Feuer- und Gebäudesicherheit durch bangladeschische Gerichte verschleppt. Die Regierung in Bangladesch baut weder das notwendige Know-how dafür auf noch bereitet sie die Behörden darauf vor, die Kontrollen des Accord ab 2021 selbst übernehmen zu können. So wäre es im internationalen Abkommen vorgesehen.

Zusätzlich nehmen nach den gescheiterten Lohnverhandlungen die Repressionen gegen Gewerkschaften und demonstrierende ArbeiterInnen massiv zu – sie sind derzeit so schlimm wie im ganzen Jahrzehnt zuvor nicht. Der Mindestlohn wurde 2017 auf umgerechnet 84 Euro pro Monat erhöht, wobei die Gewerkschaften einen Lohn von 160 Euro verlangten, um annähernd die Bezahlung eines existenzsichernden Lohns zu erreichen.

SÜDWIND setzt sich schon viele Jahre gemeinsam mit internationalen PartnerInnen für faire Löhne und höhere Sicherheitsstandards in der globalen Textilindustrie ein. Wir haben in vielen Produktionsländern ArbeiterInnen besucht und mit ihnen über ihre Arbeitssituationen gesprochen (siehe Handeln für Eine Welt - Recherchen zu Schuhen, Leder etc. in Indien). Und wir informieren die VerbraucherInnen, aber auch die großen Handelskonzerne über die oft unmenschlichen Arbeitsbedingungen in den Herstellerländern, um ein Bewusstsein zu schaffen und alle Seiten, KonsumentInnen wie ProduzentInnen, an ihre Verantwortung zu erinnern. Seit 2002 koordiniert Südwind die Clean Clothes Kampagne und ebnet den Weg für fair produzierte Textilien.

Weiterführende Informationen zum Thema:

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