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Die Schuhbranche gehört weltweit zu den nach wie vor wachsenden Wirtschaftsbranchen. Das liegt einerseits an der stetig steigenden Nachfrage bei KonsumentInnen in Europa und den USA, gepaart mit steigendem Bedarf in Produktionsländern wie z.B. China oder Indien. Andererseits sind Schuhe nicht nur Funktions-, Berufs- und Alltagskleidung, sondern „Mode“. Sie unterliegen deshalb je nach Saison unterschiedlichen Trends, wodurch stetig neuer Bedarf erzeugt wird. Ähnlich wie in der Bekleidungsindustrie sind einzelne Glieder in der seit den 1970er Jahren zunehmend globalisierten Wertschöpfungskette der Schuhproduktion gerade in den vorgelagerten Produktionsstufen extrem arbeitsintensiv. Einige Produktionsschritte werden nach wie vor nur in Handarbeit und häufig in Heimarbeit getätigt, was in Ländern mit höheren Lohnniveaus und Arbeitsstandards sehr kostenintensiv ist. Daher ist die Schuhproduktion in Europa – abgesehen von Rumänien – rückläufig, auch wenn sie für den europäischen Markt weiterhin sehr relevant ist. Viele Schuhunternehmen lagern laut Europäischer Kommission ihre Produktion in Länder mit geringeren Arbeits- und Lohnstandards aus. So verrichten beispielsweise in Indien HeimarbeiterInnen die arbeitsintensivsten Produktionsschritte. Die Arbeit dieser HeimarbeiterInnen ist äußerst prekär, da sie in häufig informellen, ungeschützten Arbeitsverhältnissen für sehr niedrige Löhne tätig sind.