Stellungnahmen der negativ bewerteten Unternehmen

Im Zuge des Schoko-Osterhasen Checks 2024 wurden sämtliche Unternehmen, deren Produkte keine Zertifizierungen für ökologische oder soziale Nachhaltigkeit tragen, um Stellungnahmen gebeten. Unten finden Sie die Statements, alphabetisch geordnet nach Unternehmensname:

Statement von Lindt & Sprüngli

Wie bereits in Vorjahren mitgeteilt, sind wir der Meinung, dass Ihre Bewertung der Komplexität der Probleme und Lösungsansätze bei den Themen der sozialen und ökologischen Verträglichkeit nicht ausreichend Rechnung trägt. Zudem erlaubt es Konsumentinnen und Konsumenten nicht, sich ein umfassendes Bild von Nachhaltigkeitsaktivitäten der Unternehmen zu machen.

Eine Klassifizierung von Produkten in „zertifiziert = gut“ und „nicht zertifiziert = schlecht“ und der eingeschränkte Fokus auf bekannte Zertifizierungen greift unserer Meinung nach zu kurz, wenn es um die Verbesserung der Lebensbedingungen von Bauernfamilien in Herkunftsländern sowie ökologisch verantwortungsvolle Beschaffungsketten geht.

Lindt & Sprüngli teilt die Ziele von Organisationen wie Fairtrade, Rainforest Alliance, UTZ, usw. für eine verantwortungsvolle Kakaoproduktion und arbeitet, wo sinnvoll und möglich, mit ihnen als Partner zusammen. Es gibt viele Möglichkeiten, sich für nachhaltige und verantwortungsvolle Kakaobeschaffungspraktiken zu engagieren. Dies kann die Einführung verantwortungsvoller Einkaufspraktiken, den Kauf von zertifizierten Rohstoffen oder die Umsetzung einzelner Projekte umfassen. Wir sind der Meinung, dass der Schlüssel zu einem nachhaltigeren Lebensmittelsektor in der Kombination verschiedener Ansätze liegt.

In den letzten Jahren haben wir erhebliche Fortschritte in Bezug auf die Nachhaltigkeit unserer Lieferkette gemacht. Wir haben Standards für die verantwortungsvolle Beschaffung von acht Rohstoffen eingeführt. So kaufen wir beispielsweise unser Palmöl RSPO-zertifiziert ein, bei Soja setzen wir auf den ProTerra-Standard, und wir haben weitere Zertifizierungen eingeführt, wie z. B. Rainforest Alliance für Vanille oder FSC/PEFC für Verpackungen.

Für die Beschaffung unseres wichtigsten Rohstoffs Kakao (Bohnen, Butter, Pulver) hat sich Lindt & Sprüngli bewusst dazu entschieden, ein eigenes Nachhaltigkeitsprogramm aufzubauen, um eine ökologisch und sozial verantwortungsvolle Beschaffungskette sicherzustellen: das Lindt & Sprüngli Farming Program. Die Basis unseres Engagements sind verantwortungsvolle Einkaufspraktiken. Das bedeutet, dass wir langfristige Partnerschaften mit unseren Lieferanten pflegen, die es uns ermöglichen, über einen längeren Zeitraum mit einer stabilen Basis von Bauern zusammenzuarbeiten. Das heisst jedoch nicht, dass wir keine Zertifizierungen nutzen. Seit 2023 beziehen wir beispielsweise erste Mengen unseres Kakaopulvers Rainforest Alliance-zertifiziert. In den kommenden Jahren werden wir den Grossteil unseres Kakaopulvers, unserer Schokoladenmasse und teilweise auch unserer Kakaobutter über die Rainforest Alliance Zertifizierung beziehen. Der Grossteil der 2023 beschafften Mengen an Kakaobutter stammte bereits aus langfristigen Verträgen und von zertifizierten Farmergruppen. Die Zertifikate liegen uns vor. Diese Mengen wurden jedoch noch nicht formell nach den Chain-of-Custody-Regeln der Rainforest Alliance zertifiziert. Die Zertifizierung soll unser Farming Program jedoch nicht ersetzen, sie dient ausschliesslich als Grundlage und externes Prüfsystem. Unser Programm erlaubt es uns, gezielter auf die Bedürfnisse der Bauernhaushalte in den verschiedenen Herkunftsländern einzugehen und sicherzustellen, dass sie von unseren Investitionen direkt profitieren. 

Wir haben uns bewusst entschieden, die genutzten Zertifizierungen nicht auf unseren Verpackungen zu kommunizieren, sondern ausschliesslich auf unser Farming Program zu verweisen.

Weitere Informationen zu unserem Farming Programm und unseren Nachhaltigkeitsaktivitäten finden Sie hier:

Lindt & Sprüngli Nachhaltigkeitsbericht 2023: Sustainability Reports

Lindt & Sprüngli Farming Program: www.farming-program.com/de/


Statement von Mondelez Österreich


Schokolade ohne Kakao ist undenkbar, daher sind wir uns bei Mondelēz International der essenziellen Bedeutung einer funktionierenden, nachhaltigen Kakaolieferkette bewusst.

Unser Engagement für einen nachhaltigen Kakaoanbau manifestiert sich seit 2012 in unserem Programm Cocoa Life. Es verfolgt einen globalen Ansatz, die Industrie nachhaltiger zu gestalten und einen signifikanten Beitrag zur Verbesserung der Verantwortlichkeit in der Lieferkette zu leisten. Unsere Anstrengungen konzentrieren sich darauf, die Arbeits- und Lebensstandards der Kakaobäuerinnen und -bauern zu erhöhen, die natürlichen Ressourcen und Wälder in den Anbaugebieten zu schützen und die Praktiken des Kakaoanbaus nachhaltiger zu gestalten. Durch die enge Zusammenarbeit unserer Teams vor Ort mit den Landwirt*innen und ihren Gemeinschaften zielen wir darauf ab, den Kakaoanbau langfristig tragfähig zu machen. Dabei legen wir besonderen Wert darauf, die Gemeinden zu stärken und sie in ihrer eigenen nachhaltigen Entwicklung zu unterstützen und zu fördern.

Seit seiner Gründung vor 12 Jahren fördert das Cocoa Life Programm Gemeinden in mittlerweile sieben bedeutenden Kakao produzierenden Ländern: Ghana, Elfenbeinküste, Indonesien, Indien, Dominikanische Republik, Brasilien und seit 2022 Nigeria. Mit dem Programm unterstützt Mondelēz International dabei, Wissen und Fertigkeiten zu erwerben, den Lebensunterhalt zu verbessern, Gemeinden zu stärken und die nächste Generation der Kakaobäuerinnen und -bauern zu inspirieren.

Bis Ende 2022 waren mehr als 230.000 Farmerinnen und Farmer Teil des Programms. Unser Unternehmen kündigte zudem an, in der nächsten Phase des Nachhaltigkeitsprogramms bis 2030 die Kakaobäuerinnen und -bauern zusätzlich mit 600 Millionen US-Dollar zu unterstützen. Das entspricht einer Gesamtinvestition von 1 Milliarde US-Dollar seit dem Start des Programms. Ziel ist, das Kakaovolumen zu vergrößern, bis 2030 mit fast 300.000 Bäuerinnen und Bauern zusammenzuarbeiten und die Wirkung zu beschleunigen. Ein weiterer Erfolg von Cocoa Life ist, dass 74 % der Gemeinden in Westafrika, die am Programm teilnehmen, mit Überwachungs- und Abhilfesystemen gegen Kinderarbeit ausgestattet sind.

Unser Programm veröffentlicht jährlich seinen Fortschritt und setzt auf unabhängige und transparente Überprüfungen durch FLOCERT und Ipsos, um sicherzustellen, dass Cocoa Life seine gesetzten Ziele erreicht:

Darüber hinaus arbeiten wir mit einem Netzwerk von kompetenten Partnern zusammen, darunter Lieferanten, Kakaoanbauorganisationen und externe Berater. Diese Partner unterstützen uns bei der Programmumsetzung und kooperieren mit Regierungen, um ein förderliches Umfeld für Veränderungen zu schaffen. Über die Jahre haben wir unabhängige Dritte beauftragt, unsere Lieferkette zu überprüfen, um die Auswirkungen unserer Handlungen zu verstehen. So arbeiten wir kontinuierlich daran, unser Programm zu verbessern und die Bedürfnisse der Bäuerinnen und Bauern zu erfüllen. Weiterführende Informationen zum Programm finden Sie hier: https://de.cocoalife.org/

Details zu unseren Fortschritten und die Überprüfung durch unabhängige Dritte finden Sie hier: https://de.cocoalife.org/auswirkung